„Transaktionssteuer führt Vorsorgewunsch ad absurdum“

Wie sieht dieser Transport aus?

Wir beschreiten dabei drei Wege. Erstens über Fondssparpläne, zweitens über die fondsgebundene Riester-Rente, die bei uns stark aktienbasiert ist und drittens mittels Multi-Asset-Lösungen.

Darüber transportieren wir die Aktie und das durchaus mit großem Erfolg. So haben wir letztes Jahr eine Milliarde neue Gelder über Fondssparpläne erhalten, unseren Riester-Produkten flossen netto eine Milliarde zu und bei den PrivatFonds, als unseren prominentesten Multi-Asset- Lösungen, waren es letztes Jahr netto sogar 2,2 Milliarden Euro.

Kann darüber hinaus auch der Gesetzgeber etwas tun, um die Aktie als Vorsorgeinstrument mehr in den Fokus zu rücken?

Zunächst einmal sollte er das Thema Finanztransaktionssteuer begraben, denn dadurch wird der Vorsorgewunsch, den auch der Gesetzgeber hat, ad absurdum geführt. Hilfreich wären stattdessen steuerliche Anreize, wie wir sie aus den USA mit den 401k-Plänen kennen.

Zudem kann man die Riester-Rente noch deutlich attraktiver ausgestalten. Beispielsweise sollten die Selbstständigen einbezogen werden, und bei schwankendem Einkommen sollte die Möglichkeit geschaffen werden, dass man Beiträge nachzahlen kann.

Darüber hinaus sollte man sich wie bei der betrieblichen Altersversorgung an den vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze orientieren und nicht an dem Höchstbetrag von 2.100 Euro pro Jahr festhalten.

Einige Marktteilnehmer haben das Segment Riester nicht zuletzt aufgrund der anhaltend schlechten Presse und mauen Geschäftsentwicklung bereits beerdigt. Ist Ähnliches bei Union Investment zu erwarten?

Nein. Daran können wir auch gar kein Interesse haben. Wir haben als Marktführer mittlerweile über 1,8 Millionen Riester-Sparer und verwalten rund zehn Milliarden Euro. Unsere Riester-Sparer sind sehr zufrieden. Wir möchten sie aber nicht nur über den Ansparprozess begleiten, sondern auch in der Verrentungsphase.

Wir haben mit der UniProfi-RenteSelect ein Angebot am Markt, das eine höhere Auszahlung gewährleistet als alle anderen Riester-Produkte.

Wie viel Aktie stecken denn in Ihren Riester-Produkten?

In der Ansparphase sind rund 75 Prozent der Sparer ganz oder teilweise in Aktien investiert. In der Verrentungsphase sind es im Schnitt immer noch 20 Prozent.

Interview: Frank O. Milewski

Lesen Sie den vollständigen Artikel im aktuellen Cash.Special Investmentfonds.

Foto: Union Investment

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