In dem zweiten Teil des Interviews mit Börsenexperte Dirk Müller befragte ihn Cash. zu seiner Empfehlung für Anleger in der momentanen Gemengelage und seiner Einschätzung der anhaltenden Börsenhausse.
Cash.: Die EZB pumpt Milliarden in die Märkte, der Dax tummelte sich Anfang April bei 12.000 Punkten. Wie sollten sich Anleger in dieser Gemengelage verhalten?
Müller: Ich vergleiche es ein bisschen mit dem Spitz-pass-auf-Spiel. Sie kennen das sicherlich noch aus Kindertagen. Man muss in diesem Markt dabei sein, man kann es sich gar nicht erlauben, nicht in Aktien investiert zu sein. Wer die letzten zwei, drei Jahre gesagt hat, dass ihm alles zu gefährlich sei, der steht jetzt da mit seinem kurzen Hemd. Und da war es auch schon eine gefährliche Situation. Niemand kann sagen, ob der Dax in einem Jahr bei 7.000 oder bei 16.000 Punkten steht. Genau aus diesem Grund muss man jetzt investiert sein. Aber es ist wie bei dem vorgenannten Kinderspiel. Wenn man seine Spielfigur zu schnell wegzieht, hat man verloren.
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Gleiches gilt aber auch, wenn die Sechs gefallen ist, also die Trendumkehr eingeleitet ist und man zu lange wartet und unter dem großen Becher landet. Ich muss also den Markt jederzeit im Blick haben und rechtzeitig aussteigen oder Sicherungsmaßnahmen ergreifen. Und dennoch: An Aktien kommt der Anleger nicht vorbei. Das ist mein Credo seit vielen, vielen Jahren, nicht erst jetzt, in der aktuellen Situation.
Seite zwei: „Aktienanlage ist kein Hexenwerk“