Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt vor einer weiteren Ausweitung der Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB).
„Je länger die extrem lockere Geldpolitik andauert, umso weniger wirkt sie und umso mehr Risiken und Nebenwirkungen kommen ins Spiel“, sagte Weidmann am Freitag in Frankfurt. „Wir sollten die Gefahr nicht ausblenden, dass sich Regierungen an niedrige Zinsen gewöhnen.“ Das könne notwendige Reformen ausbremsen.
„Wir sollten auch nicht vergessen, dass die bereits ergriffenen Maßnahmen noch Zeit brauchen, um voll zu wirken“, sagte Weidmann, der auch Mitglied im EZB-Rat ist. In der EZB wird angesichts der nach wie vor extrem niedrigen Inflation diskutiert, dass im März gestartete milliardenschwere Kaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere auszuweiten.
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Weidmann bekräftigte, die niedrige Inflation erkläre sich vor allem mit dem Preisrückgang bei Öl – und dieser sei eher ein Treiber für die Konjunktur als ein Vorbote von Deflation.
Quelle: dpa-AFX
Foto: Gaby Gerster / Bundesbank