Dotcom-Blase: Warum heute alles anders ist

Auch John Scandalios, Fondsmanager des Franklin Technology Fund, ist überzeugt, dass die Situation heute eine ganz andere ist als in den 90er-Jahren.

Er sieht den jetzigen Aufschwung im Technologiebereich auf einer viel breiteren Basis als damals: „Ende der 90er-Jahre waren es im Prinzip nur die Internet- und Telecom-Unternehmen, die den Aufwärtstrend im Technologiebereich getrieben haben. Es handelte sich damals oft um unreife, anfällige Firmen, die an die Börse drängten. Heute gibt es hingegen verschiedene Wachstumstreiber: im Telekom-, im Bau-, im Healthcare– und in vielen anderen Bereichen.“

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Frederic Fayolle, der gemeinsam mit Walter Holick den DWS Technology Typ 0-Fonds managt, sieht das ähnlich: „In den 90er-Jahren waren Technologiefirmen in erster Linie auf Wachstum ausgerichtet. Heute ist der Tech-Sektor viel vorhersehbarer und das Management viel disziplinierter geworden. Die Technologiebranche hat sich von ihren Management-Praktiken mittlerweile weitgehend dem Industriesektor angeglichen.“

Keine übertriebene Euphorie

Eine übertriebene Euphorie, wie sie seinerzeit in der Dotcom-Ära vorherrschte, sieht Scandalios daher nicht: „Die allgemeine Bewertung von Technologieaktien heute ist längst nicht so exzessiv wie damals, und auch die Wachstumserwartungen sind deutlich gemäßigter. Natürlich gibt es in jeder Branche überbewertete Aktien. Eine Uber oder eine Airbnb mögen überbewertet sein, aber hierbei handelt es sich nicht um börsengehandelte Aktien. Sie müssen jedes Unternehmen einzeln auf die Nachhaltigkeit seines Business-Modells analysieren und sehen, ob der Titel vernünftig bewertet ist. Dafür gibt es ja aktive Fondsmanager wie uns!“

Autorin Barbara Baum ist freiberuflich als Finanzjournalistin tätig.

Foto: Shutterstock

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