Deutsche Nebenwerte verfügen nach Ansicht von Oliver Maslowski, Fondsmanager des JB German Value Stock Fund, über ein großes Potenzial.
„Nebenwerte haben in der Vergangenheit Large Caps kontinuierlich übertroffen“, sagt Maslowski. So haben sich Mid Caps – gemessen am MDax – seit der Finanzkrise besser als der DAX entwickelt und die Benchmark mit 160 Prozentpunkten übertroffen. Der Value-Investor investiert bevorzugt in die so genannten Hidden-Champions, kleinere börsennotierte Unternehmen, die in ihren Branchen Marktführer sind oder weltweit zu den Top-drei-Anbietern zählen.
Firmen mit positiver Gewinnrevision im Fokus
Bei der Aktienauswahl fokussiert sich Maslowski auf jene Unternehmen, für die es eine positive Gewinnrevision gab. Aktuell übergewichtet er in seinem Portfolio den Reisekonzern Tui, den Versandhändler Takkt und den Versicherer Talanx. Insgesamt gebe es in Deutschland rund 1.500 Hidden-Champions: „Angesichts dieser Vielfalt ermöglicht uns das Nebenwertesegment die Alpha-Generierung gegenüber dem Vergleichsindex der Standardwerte“, betont Maslowski.
Weltweit wenig Hidden Champions
Wie groß der Markt für interessante Nebenwerte in Deutschland ist, zeigt der internationale Vergleich: In den USA gibt es nur 370 „Hidden Champions“, in Japan nur 220 und in dem Vereinigten Königreich nur 67 dieser Unternehmen. „Die Entwicklung des deutschen Aktienmarktes wird seit April von großer Risikoaversion der Investoren geprägt“, sagt Maslowski. Vor diesem Hintergrund achteten Investorenvor allem auf makroökonomische Faktoren.
Faktoren, die den Aktienmarkt prägen
Vor allem zwei Faktoren prägten den Aktienmarkt: Zum einen die Euroaufwertung seit April und die Sorgen um die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Beides könne gerade für den deutschen Automobilsektor belastend wirken. „Der starke Euro überraschte viele Marktteilnehmer. Zudem erhält der deutsche Export durch die Währungsaufwertung ordentlichen Gegenwind“, erklärt der Fondsmanager. Für Anleger bedeute dies nach einer generellen Faustregel: Wenn der handelsgewichtete Euro um zehn Prozent aufwerte, dann schrumpfe der erwartete Gewinn je Aktie im Dax ebenfalls um etwa zehn Prozent. (fm)
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