Wer wollte diesen planwirtschaftlichen Rettungsabsichten widersprechen? Etwa das marktwirtschaftliche Amerika? Niemals, denn China ist weltfinanzwirtschaftlich und -konjunkturell so bedeutend wie die Luft zum Atmen. Wenn der chinesische Reissack umfällt, wird in unserer Finanzwelt kein Sack mehr aufrecht stehen.
Aus Angst vor einer Deflationierung der Weltkonjunktur soll Frau Yellen bloß die Finger von Zinserhöhungen lassen und auch zukünftig rhetorisch nicht weiter zinspolitisch zündeln.
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Europäische Aktien haben die Nase vorn
Vor dem Hintergrund dieser Entspannung ist europäischen Aktien Vorzug gegenüber den USA zu geben, nicht zuletzt, weil die EZB ihre Munition noch nicht verschossen hat.
Ich erwarte eine Ausweitung und Verlängerung des Aufkaufprogramms zur Reflationierung der Euro-Konjunktur und übrigens auch zur Finanzierung der Kosten der Flüchtlingskrise. Dies geschieht auch im vorauseilenden Gehorsam zur Verhinderung einer erneuten Finanzkrise.
Wenn also China verkauft, wird die EZB kaufen. Wegen der politischen Konflikte in der EU wäre eine neue finanzwirtschaftliche Erschütterung Wasser auf die Mühlen der Euro-Wehrkraftzersetzter. Der realpolitische Zwang degradiert auch die EZB zu einem für die Politik nützlichen Erfüllungsgehilfen.
Seite vier: Konjunkturelles Nachholpotenzial in Europa