Unter Berufung auf jüngste Daten aus Athen warnt das Münchener Ifo-Institut, dass die Finanzierung der griechischen Kapitalflucht durch die Notenbanken des Eurosystems weitergehe und dringend Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden müssten.
Die griechische Notenbank hat inzwischen insgesamt 91 Milliarden Euro an sogenannten Target-Schulden gegenüber anderen Zentralinstituten des Eurosystems.
Neue Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe
Die griechische Notenbank hatte im Januar 27 Milliarden Euro und im Februar weitere 15 Milliarden Euro an Überziehungskrediten anderer Notenbanken in Anspruch genommen, um Auslandsüberweisungen durchführen zu können. Hinzu kommt eine Kreditgewährung in Form einer überproportionalen Bargeldausgabe in Höhe von 13 Milliarden Euro.
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn erklärt: „Das zeigt, wie dringend Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland eingeführt werden müssen, damit nicht noch mehr Fluchtkapital durch Kredite des Eurosystems ersetzt werden muss.“
Die Gesamtschuld des Landes gegenüber der EZB und den Rettungsschirmen vergrößerte sich laut Sinn auf 324 Milliarden Euro oder 181 Prozent des Bip. Allein für Deutschland erhöhte sich das maximale Kreditrisiko demnach auf 86 Milliarden Euro. (mr)
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