Niedrigzins: Deutsche Anleger wenig flexibel

Entsprechend zeigen sich die deutschen Anleger auch beim Blick in die nahe Zukunft ausgesprochen unbeweglich. Gefragt, ob sie in den kommenden zwölf Monaten in einer für sie neuen Anlageklasse Geld investieren wollen, antwortet die überragende Mehrheit mit Nein: 84,7 Prozent der Anleger, die bisher keine Aktien oder Aktienfonds halten, haben auch in den kommenden zwölf Monaten nicht vor, in diese Anlageklasse einzusteigen. Weitere 10,9 Prozent sind noch unentschlossen.

Neben Risikoscheu scheinen hier die Faktoren persönliche Unwissenheit sowie Zeit die größte Rolle zu spielen – selbst wenn die Einkommensverhältnisse eigentlich hoch genug sind. Explizit nach den Gründen gefragt, warum sie nicht in Aktien oder Aktienfonds investiert haben, antworteten selbst 1-2 Personen-Haushalte mit über 3.000 Euro monatlichem Netto-Haushaltseinkommen am häufigsten mit dem Argument, dass ihnen das Risiko zu hoch ist (34,8 Prozent), sie sich am Aktienmarkt nicht auskennen (26,4 Prozent) bzw. dass sie keine Zeit haben, sich darum zu kümmern (25,5 Prozent).

Ein genauerer Blick auf die Gruppe derjenigen, die bereits in Aktien bzw. Aktienfonds investiert sind, zeigt währenddessen, dass sich die privaten Investoren auf die Empfehlung ihrer Anlage- bzw. Bankberater verlassen. 36,3 Prozent der Aktieninvestoren gaben das als wichtigstes Kriterium ihrer Aktienanlage an. An zweiter Stelle folgt die bisherige Wertentwicklung der Aktie bzw. des Aktienfonds. Dabei hält eine absolute Mehrheit der Aktienanleger die Aktien bzw. Aktienfonds durchschnittlich länger als 5 Jahre (55,5 Prozent). Weitere 28,4 Prozent halten ihre Aktienanlage zwischen drei und fünf Jahren. (fm)

Foto: Anne-Lena Cordts

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