Die USA haben durch die Schieferölförderung in vier Jahren ihre Ölproduktion nahezu verdoppelt. Dieses steigende Angebot könne die OPEC auch mittelfristig durch eigene Produktionskürzungen nicht kompensieren, meinen die Experten von Sal. Oppenheim.
Im Gegenteil: Stattdessen pumpen die Mitgliedsstaaten immer mehr Öl, um ihre Haushalte trotz fallender Preise im Griff zu behalten, heißt es vom Kölner Vermögensverwalter: „Zu den großen Gewinnern der niedrigen Preise gehören Europa und Japan als Nettoimporteure von Öl. Zwar sinkt dadurch die von den jeweiligen Notenbanken herbeigesehnte Inflation, tatsächlich bleibt unterm Strich jedoch mehr Geld für den Konsum.“
US-Angebot preissensitiv
Das US-Ölangebot reagiert: „So hat sich die Anzahl von Ölbohrungen in den USA als Reaktion auf die fallenden Preise von Jahresanfang bis Juni bereits mehr als halbiert. Entsprechend positiv reagierte der Ölpreis. Dies hat einige Produzenten dazu motiviert, ihre Produktion wieder hochzufahren“, analysieren die Experten.
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Hinzu käme aber, dass die Verhandlungen mit dem Iran nach vielen Jahren zu einem positiven Ergebnis gekommen seien: „Der Markt reagierte prompt und schickte den Ölpreis zurück auf das Niveau von Januar.“
Die Prognose lautet: „Mittelfristig erwarten wir, dass sich der Markt wieder erholt und sich bei knapp unter 60 US-Dollar je Barrel Brent einpendeln wird.“ (mr)
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