Aktienanlage – das raten die Profis

Bei der Auswahl von Aktien oder Branchen- und Länderfonds können aber auch entscheidende Fehler gemacht werden. Deshalb sollten sich Anleger intensiv mit der Auswahl der Investments beschäftigen und nach Möglichkeit die Perspektiven selbst analysieren.

Wer vor einigen Jahren beispielsweise fast ausschließlich auf europäische und deutsche Banktitel setzte, verlor einen Großteil seines Vermögens. Momentan scheiden sich die Geister, ob sich die Kurse von Finanztiteln wieder erholen. Zumeist zweifeln die Fachleute aber.

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Der Chefanalyst von der Bremer Landesbank Folker Hellmeyer ist für die Perspektiven der Kreditinstitute eher skeptisch: „Grundsätzlich gilt, dass volkswirtschaftliches Wachstum über Profitabilität hilft, die Probleme in den Bilanzen im Zeitverlauf zu bereinigen. Diese Einlassung griffe bezüglich der Komplexität der Probleme jedoch zu kurz. Fakt ist, dass es in einigen Reformländern der Eurozone einer Bereinigung der Kreditportfolien der Banken zum Beispiel durch ,Bad Banks‘ Bedarf oder verstärkte Abschreibungen bei gegebenen Kapitalpuffern vorgenommen werden müssen, um volkswirtschaftliche Funktionen dieser Banken zu gewährleisten.“ Bei einigen global tätigen Institutionen stelle sich die Frage nach dem zukünftigen Geschäftsmodell und den inne wohnenden ethischen Grundsätzen.

Dirk Müller: „Niedrige Zinsen ein riesiges Thema“

Dirk Müller hat einen ähnlichen Blickwinkel auf diese Branche: „Die Gefahr ist durchaus gegeben. Dies betrifft nicht nur die europäischen Banken, sondern wir haben ein internationales Problem. Die niedrigen Zinsen sind durchaus ein riesiges Thema. Zum einen verdienen die Institute mit den niedrigen Zinsen weniger. Zum anderen ist der Zins ein Instrument, mit dem die Investoren das Risiko abschätzen können. Dadurch, dass der Anleihemarkt die Renditen aushandelt, kann taxiert werden, wie riskant eine Investition ist. Wenn jetzt der Zinssatz nahe bei null Prozent ist, dann gibt es keine Möglichkeit mehr, Risiken abzuschätzen. Kaum jemand hat die Möglichkeit, auch die großen Finanzhäuser nicht, die Bonität sämtlicher Schuldner selbst bestimmen zu können.“

Rolf Ehlhard ist ebenfalls pessimistisch: „Emerging Markets und Banken würde ich noch immer meiden.“ Aussichtsreichere Investments als Bankaktien gibt es derzeit hingegen viele. (tr)

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der aktuellen Cash.-Ausgabe 4/2016.

Foto: Dirk Müller

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