Auf dem Frankfurter Börsenparkett wird es im September wieder lebhafter zugehen. Immer mehr Marktteilnehmer kommen aus dem Sommerurlaub zurück. Entscheidend dürften vor allem die anstehenden Notenbanksitzungen werden.
Den Auftakt macht am Donnerstag die EZB mit ihrer Sitzung, bevor am 21. September die Fed möglicherweise ihre Leitzinsen anhebt und die Bank of Japan am selben Tag ihre Geldpolitik adjustieren könnte. Neben diesem Hauptevent stehen nächste Woche in Euroland am Montag die endgültigen August-Einkaufsmanagerindizes, Einzelhandelsumsätze und das endgültige Q2-Wirtschaftswachstum an.
Konjunkturabschwächung nicht ausgeschlossen
In Deutschland kommen am Dienstag Auftragseingänge und am Mittwoch die Industrieproduktion sowie am Freitag die Handelsbilanz für Juli. In den USA liegt der Fokus neben dem „Beige Book“ am Mittwoch am Tag zuvor auf der ISM-Umfrage für den Dienstleistungssektor. Mit Spannung wird erwartet, ob sich hier die Stimmung genauso spürbar abgeschwächt hat, wie in der entsprechenden Industrieumfrage.
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Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck & Co., schätzt die aktuelle Situation auf den Kapitalmärkten ein: „Nachdem Mario Draghi im Juli die Bedeutung der Banken so stark betonte, wird mit Spannung erwartet, inwieweit diesbezüglich Entscheidungen fallen. Während eine weitere Senkung des negativen Einlagensatzes unwahrscheinlich ist, wäre eine Aufnahme von Bankanleihen in das Kaufprogramm eine Option.“ Die neuen EZB-Wachstums- und Inflationsprognosen dürften am Donnerstag eine gute Basis für Anpassungen des QE-Programms liefern. „Die Börsen werden die EZB nach den Ankündigungen vom Juli an ihren Taten im September messen“, erklärt Greil. (tr)
Foto: Merck Finck & Co.