Die Beliebtheit von Exchange Traded Funds (ETFs) unter Privatanlegern nimmt weiter zu. Das geht aus dem ETF Monitor hervor, einer Studie, die Edelman.ergo in Kooperation mit Deutschlands führendem Finanzportal finanzen.net durchgeführt hat.
Für den Edelman.ergo ETF Monitor gaben 798 Nutzer des Portals Auskunft über ihr Engagement in ETFs und ihre Einstellung zu börsengehandelten Indexfonds. Dabei zeigte sich, dass mehr als zwei Drittel der Anleger (69 Prozent), die bereits ETFs besitzen, den ETF-Anteil an ihrem Vermögen in den kommenden zwölf Monaten erhöhen möchten. Im Vorjahr lag der entsprechende Wert bei 67 Prozent. Zugleich stieg der Anteil derjenigen an, die einen großen Teil ihres Vermögens in ETFs anlegen: 27 Prozent der Befragten haben mindestens ein Viertel ihres Anlagekapitals in ETFs investiert. Bei der vorigen Erhebung waren es lediglich 23 Prozent.
Allerdings deutet sich an, dass der ETF-Boom einen leichten Dämpfer bekommen könnte: Unter denen, die bisher keine ETFs besitzen, ist das Interesse an den Produkten etwas zurückgegangen. 34 Prozent gaben an, es sei wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass sie in den nächsten zwölf Monaten ETFs kaufen. Damit ist dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte gesunken. Auf die Frage, warum sie bisher nicht in ETFs investieren, nannten die Studienteilnehmer in diesem Jahr mit großem Abstand am häufigsten (48 Prozent) fehlendes Wissen über ETFs als Grund. Lediglich ein knappes Viertel der Befragten (23 Prozent) gab an, dass sie aktiv gemanagte Instrumente bevorzugen. Dass ETFs zu riskant oder zu kompliziert seien, nannten jeweils weniger als zehn Prozent als Grund gegen ein entsprechendes Investment.
Informationsdefizite vorhanden
„Die Ergebnisse zeigen, dass es gerade unter neuen Anlegern noch erheblichen Informationsbedarf gibt“, sagt Jörg Schüren, Head of Investment Communications bei Edelman.ergo. „Hieraus ergibt sich ein Ansatzpunkt für Anbieter, die neue Käufergruppen erschließen wollen.“ Lars Merle, Mitglied der Geschäftsleitung von finanzen.net, ergänzt: „Gezielte Aufklärungsarbeit ist gefragt – besonders auch in Online-Medien. Bei potenziellen Anlegern, die Produkte nach eigener Analyse auswählen und erwerben möchten, können ETF-Anbieter über die Integration relevanter Inhalte die Attraktivität eines Investments in diese Assetklasse herausstellen.“
Die große Mehrheit der in der Studie Befragten (78 Prozent) gehört dieser Anlegergruppe an. Lediglich 17 Prozent nutzen einen Bankberater, immerhin vier Prozent setzen bereits auf Robo Advisors, also intelligente Online-Tools für die Anlageberatung. Bei der Informationsbeschaffung dominieren Online-Kanäle deutlich. 82 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Online-Finanzportale nutzen, um sich über ETFs zu informieren. 37 Prozent nutzen Websites von ETF-Anbietern, 30 Prozent Websites von Medien. „Gerade erst haben wir unsere ETF-Suche überarbeitet, um den Nutzer noch schneller zu seinem gewünschten Ergebnis zu führen. Damit bieten wir bei der Online-Recherche einen noch besseren Service als bisher“, sagt Merle.
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Obwohl die Bedeutung der Online-Kanäle zunimmt, bleiben allerdings auch gedruckte Nachrichten weiterhin relevant. 40 Prozent der Befragten gaben an, sie würden Printmedien zur Informationsbeschaffung nutzen. „Insbesondere die Finanzbranche profitiert nach wie vor von einer starken Fachmedien-Landschaft“, sagt Jörg Schüren. „Der Bereich Earned Media bleibt daher für Anbieter nach wie vor wichtig“. (tr)
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