Die nächste Woche dürfte an den Börsen richtungsweisend für den Rest des Jahres werden. Jenseits aller Konjunkturdaten stehen kommende Woche mit dem Opec-Treffen am Mittwoch in Wien und Italiens Referendum zur Senatsreform am Sonntag (4. Dezember) zwei übergeordnete wichtige Termine an.
Dagegen steht keine bedeutsame Notenbanksitzung auf der Wochenagenda – diesen Reigen eröffnet erst am 8. Dezember die EZB.
Inflationsdaten werden erwartet
Von Konjunkturseite kommen eine Reihe wichtiger Daten: Besonders relevant sind die November-Inflationsberichte, am Dienstag für Deutschland und am Mittwoch für die Eurozone; ebenfalls am Mittwoch kommen die deutschen Oktober-Einzelhandelsumsätze sowie der Arbeitsmarktbericht für November.
In den USA stehen am Dienstag ein Update des Q3-Bruttoinlandsprodukts und das Verbrauchervertrauen an. Besonders wichtig wird in Amerika aber der Freitag, wenn der ISM-Stimmungsbericht zum verarbeitenden Gewerbe und der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht werden. Neue Stimmungsdaten zur Unternehmensseite stehen zudem am Donnerstag in Großbritannien wie auch in Japan und China an.
Auslöser für stärkere Marktbewegung könnte kommen
Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers kommentiert: „Momentan fehlt der entscheidende Auslöser für einen Ausbruch von Dax & Co aus ihren Seitwärtstrends nach oben – und damit auch für eine Jahresendrally im Dezember. Denkbare Trigger dafür könnten von einer überraschenden Zustimmung zu Italiens Senats-Referendum oder vom US-Aktienmarkt kommen, sollte etwa der S&P 500 einen echten Ausbruch schaffen.“ Das italienische Referendum könne in Europa mehr Kursschwankungen als die beiden anstehenden Notenbanksitzungen verursachen, denn deren Ausgang erscheine klarer. Die EZB werde wohl vorerst ihre Anleihekäufe in gleichbleibender Höhe verlängern, und die Fed ihren Leitzins erhöhen. „Wir halten weiterhin eine neutral ausgerichtete Anlagestrategie mit grundsätzlich breiter Portfoliodiversifizierung für angebracht“, fügt Greil hinzu. (tr)
Foto: Merck Finck