Die jüngste BVI-Absatzstastik zeigt bei Publikumsfonds im Oktober deutliche Mittelabflüsse in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Dafür sind Rentenfonds verantwortlich.
Den Fondsgesellschaften sind im Oktober netto 6,7 Milliarden Euro neue Gelder zugeflossen. Dazu haben Spezialfonds mit 9,8 Milliarden Euro beigetragen. Seit Jahresbeginn summiert sich das Neugeschäft der Fondsgesellschaften auf 76,8 Milliarden Euro. Das ist das drittbeste Absatzergebnis im Zehn-Monats-Zeitraum seit der Finanzkrise 2008. Lediglich 2014 und im Ausnahmejahr 2015 sammelten die Gesellschaften jeweils bis Ende Oktober mit 80,9 Milliarden Euro bzw. 151,5 Milliarden Euro mehr neue Gelder ein. Die Fondsbranche verwaltete Ende Oktober 2016 ein Vermögen von 2,8 Billionen Euro. Davon entfallen 1,5 Billionen auf Spezialfonds, 895 Milliarden Euro auf Publikumsfonds und 410 Milliarden Euro auf freie Mandate.
Aktienfonds mit Plus
Publikumsfonds verzeichneten im Oktober Abflüsse von netto 2,6 Milliarden Euro. Zuletzt zogen Anleger im April 2012 mit 6,6 Milliarden Euro mehr Gelder ab. Allein aus Rentenfonds flossen im Oktober 2,9 Milliarden Euro ab. Hierbei standen insbesondere Fonds, die in Euro-Anleihen investieren, auf der Verkaufsliste. Sie verzeichneten Abflüsse von 1,8 Milliarden Euro. Rentenfonds verwalteten Ende Oktober ein Vermögen von 196 Milliarden Euro. Offene Immobilienfonds weisen in der Statistik Abflüsse von 0,3 Milliarden Euro aus. Darin sind Substanzauszahlungen im Wert von 0,9 Milliarden Euro als Rückflüsse enthalten, die offene Immobilienfonds in Auflösung an Anleger überwiesen. Faktisch sammelten die Fonds im Oktober 0,6 Milliarden Euro ein. Das verwaltete Vermögen der offenen Immobilienfonds beträgt 88 Milliarden Euro. Bei Aktienfonds flossen aktiv gemanagten Fonds netto 0,5 Milliarden Euro zu, indexabbildende Aktien-ETFs verzeichneten hingegen Abflüsse von 0,6 Milliarden Euro. Aktienfonds sind mit 324 Milliarden Euro die volumengrößte Gruppe der Publikumsfonds seit April 2009. Mischfonds sammelten 1,2 Milliarden Euro ein. Mit Ausnahme von Juni und Juli 2016 verzeichneten diese Fonds seit Anfang 2013 stets Zuflüsse. Seit Februar 2015 sind sie die zweitgrößte Fondsgruppe mit einem Vermögen von 222 Milliarden Euro.
Trend zu Master-KVG-Lösungen hält an
In den vergangenen Jahren haben institutionelle Anleger wie Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen verstärkt Master-KVG- Lösungen bei der Kapitalanlage eingesetzt. Dabei fassen sie mehrere Spezialfonds in einem Master-Fonds, der aus mehreren Segmenten besteht, zusammen. Verschiedene spezialisierte Vermögensverwalter können dann unabhängig voneinander die Assets in den Segmenten managen. Die Anleger profitieren insbesondere von einem einheitlichen Reporting sowie einer zentralen Risikosteuerung über alle Fonds hinweg durch eine Fondsgesellschaft. (tr)
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