Vor dem Hintergrund der beschriebenen Entwicklungen ist es offensichtlich, dass unser Szenario drei für 2016 („Märkte in der Vertrauenskrise“) – das wir vor Kurzem noch für unwahrscheinlich hielten – wahrscheinlicher geworden ist.
Szenario eins („Robuste US-Konjunktur, flaues globales Wachstum“) ist unseres Erachtens noch immer das wahrscheinlichste. Szenario zwei indessen („USA im Aufwind, Weltkonjunktur zieht an“) kann momentan ausgeschlossen werden.
[article_line type=“most_read“]
Unser Hauptszenario hängt aber von weiteren geldpolitischen Massnahmen der Währungshüter ab. Solche Interventionen sind notwendig, damit sich die finanziellen Bedingungen nicht zu sehr verschärfen – in Form von grösseren Zinsdifferenzen und sinkenden Aktienmärkten – und die Realwirtschaft belasten.
In Europa zumindest sind die Weichen gestellt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat jüngst bekräftigt, dass sie ihr Inflationsziel mit allen Mitteln erreichen will. Wir erwarten daher, dass EZB-Präsident Mario Draghi auf der Sitzung im März weitere Lockerungsmassnahmen bekannt geben wird.
Autor Christophe Bernard ist Chefstratege der Vontobel-Gruppe.
Foto: Vontobel