Dax fällt fast ungebremst in die Tiefe

Nach dem erneuten Ausverkauf zum Wochenstart steht dem deutschen Aktienmarkt ein weiterer trüber Tag bevor. Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart am Dienstag rutschte der außerbörsliche Indikator X-Dax um 0,73 Prozent auf 8914 Punkte.

Aktuell kennt der DAX keinen Halt.

Am Vortag hatte der deutsche Leitindex erstmals seit Oktober 2014 unter 9000 Punkten geschlossen. Seit Jahresbeginn hat der Dax damit 16,42 Prozent verloren. Sorgen um den Bankensektor hätten die Märkte erneut abrutschen lassen und die Hoffnung auf eine Stabilisierung während der Feiertagswoche in China zerschlagen, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK.

Die Börse in Tokio holte am Dienstag den Rutsch in Europa mit heftigen Kursverlusten nach: Der Nikkei-225-Index verlor fast 1.000 Punkte und ging mit einem Minus von 5,40 Prozent aus dem Handel. Auch an anderen Stellen am Finanzmarkt zeigte sich die angespannte Lage: In Japan sind die Renditen auf zehnjährige Staatsanleihen erstmals unter 0 Prozent gefallen, die Landeswährung Yen rutschte zum US-Dollar ab.

Auch in Europa bleibt die Lage trübe: Der Future auf den EuroStoxx 50 deutete am Dienstagmorgen auf einen um 0,61 Prozent schwächeren Auftakt für den Leitindex der Eurozone hin.

Experte erwartet keine schnelle Besserung

„Eine Besserung der Situation zeichnet sich zurzeit nicht ab“, schrieb Dirk Gojny von der National-Bank am Morgen. Die an diesem Tag anstehenden Konjunkturdaten dürften laut dem Marktbeobachter an diesem Dienstag kaum Bedeutung haben. Auf der Agenda stehen etwa die Handelsbilanz und die Industrieproduktion aus Deutschland.

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Gojny misst den beiden Reden von US-Notenbank-Chefin Janet Yellen am Mittwoch und Donnerstag große Bedeutung zu. Sie könne durchaus in der Lage sein, die Wogen zu glätten, indem sie ein wenig Optimismus verbreite, zugleich aber weiterhin auf dem Pfad der Leitzinsanhebung bleibe.

Technologie- und Bankenwerte sacken ab

Auf Unternehmensseite bleiben die Technologiewerte nach dem Ausverkauf am US-Markt im Blick. Zudem liegt der Fokus weiterhin auf den Geldinstituten, die angesichts der wieder wachsenden Befürchtungen über Kreditausfälle und Bankpleiten am Vortag weltweit unter Beschuss geraten waren. Chris Weston vom Broker IG sprach bereits von einer Bankenkrise.
Die Deutsche Bank versuchte es am Montagabend mit einer beruhigenden Nachricht für die Finanzmärkte. Sie betonte, dass trotz des Rekordverlusts ihre finanziellen Mittel ausreichten, um im laufenden Jahr die Zinsen für die 2014 ausgegebenen nachrangigen Schuldverschreibungen bezahlen zu können. Einem Börsianer zufolge hat diese Nachricht aber nicht die Sorgen der Anleger dämpfen können. Ein weiterer Händler verwies zudem auf eine kritische Studie der Credit Suisse.

Quelle: dpa-Afx/tr

Foto: Shutterstock

 


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