Ein erneuter Spurt an der Wall Street dürfte den deutschen Aktienmarkt am Freitag weiter nach oben treiben. Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte am Morgen einen Gewinn von 1,02 Prozent auf 9427 Punkte. Damit würde der deutsche Leitindex auf eine freundliche Wochenbilanz zusteuern, nachdem er zwischenzeitlich um fast 3 Prozent abgerutscht war.
Für den Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 zeichnete sich am Morgen ebenfalls ein Plus von rund 1 Prozent ab. Laut der Indikation des Brokerhauses IG hat der Dow-Jones-Industrial-Index seit dem Dax-Schluss am Vortag um 1,1 Prozent zugelegt und dabei von steigenden Ölpreisen profitiert.
Stratege Michael Hewson von CMC Markets UK zufolge könnte auch das startende G20-Treffen stützen, von dem sich Anleger positive Impulse für die Weltwirtschaft erhoffen. Die Devisenexperten der Commerzbank halten konkrete Beschlüsse allerdings für unwahrscheinlich. Frische Impulse könnten am Nachmittag neue US-Konjunkturdaten geben.
BASF will Ausschüttung erhöhen
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von BASF im Fokus, die vorbörslich beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um knapp 3 Prozent anzogen. Der Chemiekonzern stellt sich nach einem Gewinneinbruch 2015 zwar auf weiteren Ergebnisrückgang im laufenden Jahr ein. Dennoch soll mehr Geld an die Aktionäre ausgeschüttet werden, die Dividende soll um 10 Cent auf 2,90 Euro steigen. Ein Händler sagte am Morgen, der Markt habe mit einem noch trüberen Ausblick gerechnet. Ein anderer lobte die unerwartet hohe Dividende.
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Die Aktien der SGL Group sackten hingegen bei L&S um über 9 Prozent ab. Die dürre Nachfrage nach Graphitelektroden drückt den Kohlenstoffspezialisten noch tiefer in die roten Zahlen als gedacht. In der Bilanz für 2015 komme es zu Abschreibungen von 75 bis 85 Millionen Euro, warnte das Unternehmen überraschend am Vorabend. Unter dem Strich rechnet das Management jetzt mit einem Fehlbetrag von bis zu 295 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte SGL bereits einen Verlust von 247 Millionen Euro ausgewiesen. Stark gefragt waren dagegen die Papiere yon Elringklinger nach dem Zwischenbericht des Autozulieferers.
Quelle: dpa-Afx/tr
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