Die Geldanlage in ETFs, also Exchange Traded Funds, ist weltweit auf dem Vormarsch. Mittlerweile gibt es über 4.000 Produkte mit einer Anlagesumme von rund drei Billionen US-Dollar. Und das Wachstum wird aller Voraussicht nach auch noch die nächsten Jahre anhalten. Aber warum eigentlich? Gastbeitrag von Tim Bröning, Fonds Finanz Maklerservice
Grundsätzlich gibt es dafür zwei Gründe: erstens, die Kosten sind gegenüber aktiv gemanagten Investmentfonds sehr niedrig. Zweitens, nur eine Minderheit der aktiven Fondsmanager schlägt die jeweilige Benchmark einschließlich Kosten und erwirtschaftet damit einen Mehrwert für den Anleger gegenüber den entsprechenden Indexfonds.
Nachteile von ETFs werden kaum beachtet
Allerdings übersehen viele Anleger die Nachteile, die eine passive Anlage mit sich bringt. Wenn Indizes 1:1 abgebildet werden, folgt der ETF immer der Vergangenheit! Entwickelt sich zum Beispiel die Bankenbranche sehr gut, steigt auch über die Zunahme der Marktkapitalisierung das Gewicht der Branche im abgebildeten Index immer weiter.
Der Investor ist dann, ohne dass er es bewusst wahrnimmt, im Bankensektor (oder in einzelnen Titeln oder Ländern) übergewichtet. Dies war beispielsweise 2007, kurz vor der Finanzkrise, der Fall. Und bei einem Einsetzen eines Crash zeigt sich der zweite große Nachteil eines ETF.
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Der Anleger ist nicht nur in einem zuvor gut gelaufenen Segment übergewichtet, sondern auch voll im Markt investiert! Der Anleger akzeptiert also das volle Marktrisiko und damit wird auch deutlich, dass er definitionsgemäß beziehungsweise systemimmanent natürlich auch niemals den Index outperformen wird – auch nicht in Baissephasen.
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