Wegen gefallener Ölpreise haben von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragte Volkswirte ihre Inflationserwartungen gesenkt.
Die im Rahmen des Survey of Professional Forecasters befragten Experten rechnen in der Eurozone im laufenden Jahr mit einem Preisauftrieb von 0,3 Prozent, wie die Notenbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Januar hatten sie noch einen Preisanstieg von 0,7 Prozent vorhergesagt.
2017 wird die Teuerung demnach nur auf 1,3 Prozent anziehen (Januar-Prognose: 1,4). Die Prognose für das Jahr 2018 und die langfristige Prognose blieben hingegen unverändert bei 1,6 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent. Damit würde sich der Preisauftrieb nur ganz allmählich der Zielmarke der EZB annähern, die eine Rate von knapp 2 Prozent anstrebt. Bei dieser Marke sieht die Notenbank die Preisstabilität als gewährleistet an.
Seit geraumer Zeit versucht die EZB mit einer extrem lockeren Geldpolitik gegen die ihrer Einschätzung nach zu niedrige Inflation anzukämpfen. Auf der Zinssitzung am Donnerstag hatte die Notenbank aber keine weiteren Maßnahmen beschlossen.
Außerdem senkten die befragten Experten ihre Konjunkturprognosen für die Eurozone. Demnach dürfte die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 1,5 Prozent steigen (zuvor 1,7) und im kommenden Jahr um 1,6 Prozent (zuvor 1,8). Die Wachstumsprognosen für das Jahr 2018 und die langfristige Prognose blieben hingegen unverändert bei jeweils 1,7 Prozent.
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Die EZB führt ihren „Survey of Professional Forecasters“ (SPF) alle drei Monate durch. An der Umfrage im Zeitraum vom 31. März bis 6. April hatten 53 Experten teilgenommen.
Quelle: dpa-Afx
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