So würden Erdland zufolge immer mehr Anzeichen darauf hindeuten, dass diese monetären Anreize ihr Ziel nicht erreichten. „Besonders deutlich wurde das seit Jahresbeginn auf den Aktienmärkten oder beim Euro-Wechselkurs, wo Verluste beziehungsweise eine Aufwertung im krassen Gegensatz zur Haltung der Geldpolitik standen. Schlimmer noch: Mittlerweile ist sogar zu befürchten, dass diese unorthodoxe Geldpolitik das Gegenteil von dem bewirkt, was eigentlich beabsichtigt ist – nämlich mehr Wachstum und eine höhere Inflation.“
Die Notenbank laufe daher zunehmend Gefahr, so Erdland, von den „Risiken und Nebenwirkungen ihres Tuns eingeholt zu werden“. Der GDV appelliere daher „erneut nachdrücklich an EZB-Präsident Mario Draghi, die geldpolitische Strategie im Euro-Währungsgebiet im Interesse von Wirtschaft und Haushalten neu zu denken“.
„EZB droht Verlust an Glaubwürdigkeit“
Dr. Otmar Lang, Chefvolkswirt der Targobank, sprach von einem „Zeichen von enormer Nervosität“. Zwar sei die EZB ihrem monetären Kurs „extrem treu geblieben“. Allerdings zeuge „das große Bündel an Maßnahmen von einer enormen Nervosität“ seitens der obersten Währungshüter. „Denn auch sie müssen sich eingestehen“, so Lang, „dass ihre Geldpolitik bislang die Wirkung verfehlt hat“.