Für die Münchner Hypovereinsbank (HVB) haben sich Filialschließungen und Personalabbau offenbar ausgezahlt: Von Januar bis Ende Juni stieg der Nettogewinn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 13,8 Prozent auf 371 Millionen Euro.
Das berichtete Vorstandschef Theodor Weimer am Donnerstag in München. Ein Grund: Im Zuge eines mehrjährigen Sparprogramms sanken die Personal- und Verwaltungskosten. Die der italienischen Unicredit gehörende Hypovereinsbank hat seit 2014 fast die Hälfte ihrer Filialen geschlossen, bis Ende 2018 sollen insgesamt 2.900 Vollzeitstellen wegfallen. „Die Früchte ernten wir jetzt in unseren Zahlen“, sagte der HVB-Chef.
Geschäft mit Privat- und Unternehmerkunden wächst kräftig
Denn das Bankgeschäft bleibt wegen der Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank und verschärfter Vorschriften für die Branche schwierig: Die operativen Erträge der HVB stiegen nur leicht von knapp 2,43 auf knapp 2,44 Milliarden. „Wir werden weitere Kostenanstrengungen haben, das geht auch gar nicht anders“, sagte Weimer.
Dabei wuchs das Geschäft mit Privat- und Unternehmerkunden kräftig. Es stiegen sowohl die von der HVB ausgereichten Kredite – von 113,5 auf 119,2 Milliarden – als auch die Einlagen der Kunden von knapp 108 auf knapp 118 Milliarden Euro.
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„Wir haben wahrscheinlich in jedem Bereich Marktanteile gewonnen“, sagte Weimer. Die Investmentbanksparte jedoch verdiente weniger Geld. Ihr operatives Ergebnis sank deutlich um 13,7 Prozent auf 283 Millionen Euro. (dpa-AFX)
Foto: HVB