Die jüngsten Zahlen zum Bruttosozialprodukt im letzten Quartal 2015 zeigen, dass Indien mit einer Rate von 7,3 Prozent zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt gehört.
Aufgrund seiner großen Bevölkerung (1,254 Milliarden Menschen) und den raschen Veränderungen des Landes vergleichen manche Analysten den Subkontinent mit China vor 20 Jahren. „Indien muss seine eigenen, spezifischen Schwierigkeiten überwinden, etwa die überzogene Regulierung, den mangelnden Fortschritt bei strukturellen Reformen und Angelegenheiten guter Unternehmensführung“, sagt Sunil Asnani, Portfoliomanager beim Asien-Spezialisten Matthews Asia. „Seine Entwicklung ist auch sehr unterschiedlich von der in anderen Entwicklungsländern.“
Asnani, der Lead-Manager des Matthew India Fund ist, nennt fünf hervorstechende Gründe: Zum einen sei da der hoch-diversifizierte Aktienmarkt mit seinen mehr als 5.500 notierten Unternehmen, in dem Dienstleistungsfirmen und Hersteller von Verbrauchsgütern mit ihren langfristigen Trends die Mehrheit des S&P Bombay Stock Exchange 100 Index ausmachten. Zum anderen sei diese Mehrheit der auf Binnenkonsum ausgerichteten Unternehmen weniger anfällig für Schwankungen des globalen Wirtschaftszyklus‘ und deren Auswirkungen, besonders auf exportorientierte Nationen.
[article_line]
Drittens profitiere Indien als Nettoimporteur von Öl von den niedrigen Rohstoffpreisen. Viertens bewiesen erfolgreiche Betriebe in Indien einen sehr unternehmerischen Geist, mit dem sie Bürokratie und Komplexität überwinden können. Schließlich spricht auch die Demografie für Indien, so Asnani: Die Hälfte der Bevölkerung sei unter 25 Jahre alt; bis 2020 soll Indien das jüngste Land der Welt sein. (tr)
Foto: Shutterstock