Mega-Börse soll von London aus geführt werden – Kengeter als Chef

Von dem Zusammenschluss versprechen sich beide Seiten «substanzielle Kostensynergien» vor allem «durch den Wegfall von Dopplungen im Bereich von Technologien und Betriebsabläufen über alle Geschäftsbereiche, Unternehmensdienstleistungen und Support-Funktionen hinweg». Auch die Kunden sollen profitieren: «Die Verbindung der Londoner und Frankfurter Börsen würde eine Liquiditätsbrücke schaffen, die das Angebot an Wertpapieren verbreitern und somit in dem sich abzeichnenden regulatorischen Umfeld Nutzen für alle Marktteilnehmer schaffen würde.»

EU-Wettbewerbshüter müssen zustimmen

Nach den bisher veröffentlichten Plänen sollen die Aktionäre der Deutschen Börse an dem Gemeinschaftsunternehmen mit 54,4 Prozent eine knappe Mehrheit halten. Zusammen würden die beiden Unternehmen nach Börsenwert zu den beiden US-Schwergewichten ICE und CME aufschließen.

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Zustimmen müssten einer Fusion unter anderem die EU-Wettbewerbshüter. Brüssel hatte den letzten großen Anlauf der Frankfurter zu einer Megafusion mit der New Yorker Börse NYSE Anfang 2012 krachend scheitern lassen. An der LSE hat sich die Deutsche Börse schon zwei Mal – 2000 und 2005 – die Zähne ausgebissen.

Brexit als Risiko

LSE und Deutsche Börse haben nach Angaben vom Freitag mit den zuständigen Aufsichtsbehörden sowie mit den Regierungen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien Gespräche über den potenziellen Zusammenschluss aufgenommen.

Ein gemeinsames Beratungsgremium soll die Auswirkungen eines möglichen EU-Austritts Großbritanniens («Brexit») abschätzen. «Die Parteien wissen, dass eine Entscheidung der Wählerschaft von Großbritannien über das Verlassen der Europäischen Union ein Risiko für das Projekt darstellt», heißt es in der Mitteilung.

Allerdings glauben beide Seiten, dass der Zusammenschluss selbst im Falle eines «Brexits» noch große Vorteile biete, auch wenn dies zu einer Umverteilung der Geschäfte in der Gruppe führen könne. Deshalb ist den Angaben zufolge nach derzeitigem Stand das Ergebnis des für den 23. Juni geplanten britischen Referendums auch keine Bedingung für die Fusion.

Quelle: dpa-Afx

Foto: Shutterstock

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