Millennials, also Personen der Altersgruppe 18 bis 35, legen bei ihren Investments besonders viel Wert auf Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Da ist eines der Ergebnisse der Schroders Global Investor Study 2016, für die 20.000 Endanleger aus 28 Ländern befragt wurden.
Die Umfrage ergab eindeutig, dass Millennials Nachhaltigkeitsfaktoren bei ihren Anlageentscheidungen für ebenso wichtig erachten wie das Anlageergebnis. Die Studie zeigt zudem, dass Investoren bereit sind, ESG-Anlagen im Durchschnitt 2,1 Jahre länger als ihre übrigen Investments zu halten.
„Das Interesse an Fragen der Nachhaltigkeit und Unternehmensführung dürfte weiter zunehmen, da es vor allem für die Millennials eine wichtige Rolle spielt. Zwar ist die Rendite immer noch der wichtigste Gesichtspunkt, doch die große Bedeutung, die Endanleger Nachhaltigkeitsfragen einräumen, zeigt, dass man sie als Berater nicht mehr außen vor lassen kann. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend noch verstärken wird. Wir bei Schroders sehen ESG-Themen bereits seit langem als Beitrag zur Anlagerendite. Seit fast 20 Jahren berücksichtigen wir sie in unseren Analysen für aktiv gemanagte Fonds. Es ist wichtig, die Anleger auch in Zukunft über den Mehrwert und die Zusatzrendite zu informieren, die ESG mit sich bringen kann“, sagt Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH.
Millennials wollen ESG
Nachhaltigkeitsfaktoren wie Unternehmensführung, gesellschaftliche Verantwortung und Umweltthemen wie Armut und Klimawandel sind den Millennials bei Anlageentscheidungen allesamt wichtiger als den älteren Generationen. Die Ansichten zwischen den beiden Altersgruppen unterschieden sich am stärksten mit Blick auf die gesellschaftlichen Implikationen von Investments, etwa Armut und Klimawandel. Die Millennials bewerten diese Faktoren mit 7,2 von 10 im Vergleich mit älteren Anlegern (6,4 von 10) spürbar höher. Die Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass Millennials eher geneigt sind, Mittel aus Unternehmen mit schlechter ESG-Bilanz abzuziehen. Das gilt vor allem für Unternehmen aus den Bereichen Waffenhandel/Rüstungsproduktion und solche mit Beziehungen zu repressiven Regimen.
Nachhaltigkeit als langfristiges Anlagethema
Die Studie zeigt, dass Investoren aus aller Welt ESG-Investments länger als gewöhnlich halten würden, wie 82 Prozent von ihnen angaben. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) sagten aus, dass sie in Unternehmen mit positiver Nachhaltigkeitsphilosophie mindestens zwei Jahre länger investieren würden als in herkömmliche Anlageobjekte.
Umfrage von deutschen Investoren gleicht globalem Ergebnis
Anleger in Deutschland wichen in ihrer Haltung gegenüber ESG Kriterien nur geringfügig vom globalen Umfrageergebnis ab. So nannten die meisten der Befragten (6,9 von 10), dass eine gute Unternehmensführung für sie das wichtigste ESG-Argument für ein Investment sei. Für weniger wichtig erachteten sie dagegen den positiven Einfluss auf die sozialen Umstände in ihrer Region mit 6,2 von 10.
Dennoch, deutsche Anleger bewerten ihre Investments zunehmend durch die ESG-Brille. Fünfzig Prozent der befragten deutschen Anleger würden erwägen, ihre Investments in Unternehmen, dessen Geschäftsmodelle sich negativ auf das Klima auswirkten, zu beenden. Auch Investments in Waffen produzierende Firmen kommen für die meisten der deutschen Anleger kaum bzw. absolut nicht in Frage. So würden 35 Prozent von Ihnen über einen Abzug der Anlagen nachdenken; für 35 Prozent wäre es gar ein Ausschlusskriterium.
Um vom Nachhaltigkeitseffekt ihrer Investments in ESG-konforme Anlagen zu profitieren, würden die Befragten, ähnlich wie im globalen Ergebnis, im Durchschnitt 2,2 Jahre länger investieren als in sonstige Anlagen. (fm)
Foto: Schroders