Ein britisches „Ja“ kann die europäischen Märkte beflügeln
Bereits in wenigen Wochen entscheidet Großbritannien über seinen Verbleib in der Europäischen Union und kann damit sowohl ein Kursfeuerwerk aber auch einen vehementen Abwärtstrend an den europäischen Märkten auslösen. Unter den neuen Bedingungen, die Premierminister David Cameron im Winter verhandelt hat, sind die Briten laut Meinungsumfragen aktuell eher für einen Verbleib in der EU. Die Umfrageergebnisse sind aber nicht mehr so eindeutig wie noch vor kurzem. Dies kann auch dazu beigetragen haben, dass der britische Leitaktienindex FTSE 100 im letzten Monat im Minus lag.
Lars Skovgaard Andersen ist der Ansicht, dass ein „Ja“ zur EU Anleger dazu veranlassen könnte, einen Teil der hohen Barmittel, die momentan außerhalb des Marktes liegen, wieder zu investieren. „Bis zum 23. Juni und dem Endergebnis der Abstimmung ist es aber noch einige Zeit hin. Bis dahin könnten eindeutigere Meinungsumfragen für ein ‚Ja‘ eine der positiven Meldungen sein, nach denen Anleger lechzen, um den Markt wieder anzukurbeln“, sagt der Experte von Danske Invest.
Risiko für einen volatilen Sommer
Skovgaard Andersen betont aber auch, dass selbst im Falle von einem sehr positiven Ereignis nach wie vor das Risiko besteht, dass der Schuss nach hinten losgeht.
„Wenn beispielsweise der Dollar im Zuge der Spekulationen über eine Zinserhöhung aufwertet, hätte das negative Auswirkungen auf den Rohstoffsektor und die Schwellenländer. Ein solcher Anlass kann letztlich die mögliche Tatsache überschatten, dass es der US-amerikanischen Wirtschaft so gut geht, dass infolgedessen die Zinsen erhöht werden“, erklärt er und weist darauf hin, dass über die kommenden Monate weiterhin viele Faktoren bei der Entwicklung der Aktienmärkte eine Rolle spielen werden. Damit besteht das Risiko für einen volatilen Sommer. (tr)
Foto: Danske Invest