Die Finanzwelt hat ihre eigenen Gesetze von vermeintlicher Logik, Sinn und Verstand. Viele Aspekte werden hochemotional aufgeladen, um den potenziellen Kunden zu angstvollen Gedanken über das Alter und die ferne Zukunft zu zwingen. Viele „Fakten“ halten einer unabhängigen Überprüfung nicht Stand.
Gastbeitrag von Frerk Frommholz, Finanzberatung Frommholz
In den letzten Jahrzehnten, und bis in die heutige Zeit hinein, werden Aktien in gut oder schlecht einsortiert. Die Gründe sind vielschichtig: Die unternehmerische Performance, die erlebten Kurssteigerungen oder -verluste mit der Konsequenz der Einordnung in Kategorien wie „halten“, „kaufen“ und „verkaufen“. In einer Zeit, in der es um Microsekunden geht, wirkt das wie aus einer Novelle aus dem frühen letzten Jahrhundert.
Top oder Flop: Die Einzelaktie
Wer solche Entwicklungen vorhersieht und danach handelt, könnte gleichermaßen im Casino spielen. Allerdings hat er bei letzterem wenigstens die Möglichkeit, sich seine Gewinnchancen fair zu berechnen. Bei einer Einzelaktie gibt es so unendlich viele Aspekte und Einflussfaktoren, dass ein Aktienkauf – ohne vernünftige Streuung – faktisch ein unkalkulierbares Risiko darstellt.
Die Telekom-Aktie
Das Desaster mit der Telekom-Aktie hat dazu geführt, dass genau aus diesem Grund breite Teile der Bevölkerung regelrecht Angst vor Aktien haben. Dabei ist ein Aktienkurs etwas sehr rationales: Die aktuelle Marktkapitalisierung eines Unternehmens, das Produkt aus Anzahl der Aktien und deren aktuellem Kurs lässt einen aufschlussreichen Blick auf die aktuelle Bewertung eines Unternehmens durch die kombinierten Handlungen aller Marktteilnehmer zu.
Dieser wichtige Indikator ist eine bedeutsame Grundfeste in unserem System. Eine einfache und publikumswirksame Möglichkeit, diesen großen Schwankungen einzelner Aktien von Unternehmen Herr zu werden, ist die Möglichkeit, mit ETFs in mehrere Unternehmen zu streuen.
„Ein ETF ist immer schlechter als der Markt!“
Gerne wird dabei die Argumentation „Ein ETF kann den Markt (genauer: den zugrundeliegenden Index) nie schlagen, sondern performt immer minimal schlechter als dieser“ von den Gläubigern der Glaskugeln angeführt. Nach deren Meinung wird ein Manager es schon schaffen, eine Mehrrendite zu erzielen. Dafür zahlen Anleger eine für die Niedrigzinsphasen gefühlt hohe Management-Gebühr.
Seite zwei: Anleihen mit erheblichen Kursgewinnen