Der Ausgang des Referendums in Italien setzt die dortigen Geldhäuser massiv unter Druck. Jetzt will sich der Marktführer Unicredit von weiterem Tafelsilber trennen.
In einer kurzen Mitteilung des Geldhauses wurde heute verkündet, dass sich Unicredit mit Amundi in Gesprächen über den Verkauf von Pioneer Investment befinden. Weitere Details wurden nicht kommuniziert.
Gute Gelegenheit für Amundi
Die Veräußerung ist offenbar erforderlich, da die italienische Bank dringend neue Mittel benötigt, um die Krise in dem italienischen Bankensektor zu meistern. Entsprechend dürfte die Gelegenheit für Amundi günstig sein, den erfolgreichen Asset Manager zu einem attraktiven Preis zu erwerben. Mit einem verwalteten Vermögen von einer Billion Euro zählt Amundi zu den weltweit größten Asset Managern und nimmt in Europa eine führende Stellung ein.
Hingegen mehrten sich zuletzt Spekulationen, dass sich die italienische Bank Unicredit auch bei anderen Unternehmen zurückzieht. Nicht wenige Experten vermuten, dass auch ein Verkauf der Münchener Hypovereinsbank stattfinden dürfte. Wie schwierig die Lage bei der Unicredit ist, zeigt der Kursverlauf der Aktie.
Verfall der Unicredit-Aktie
Musste an der Mailänder Börse vor einem Jahr noch mehr als fünf Euro für ein Papier bezahlt werden, so liegt der Kurs aktuell unter zwei Euro.
Insgesamt zweifeln viele Investoren daran, dass die Unicredit ohne frisches Kapital die italienische Krise übersteht. (tr)
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