Sie sind die Kellerkinder der Aktienmärkte: Einst hochgelobt und bewundert. Heute abgestürzt, abgestraft, zu Tiefstpreisen gehandelt. Mit dem richtigen Blick kann jedoch gerade die Anlage in unterbewertete Aktien sehr attraktiv sein.
Gastbeitrag von David Williams, M&G Investments
Beim ehemaligen Publikumsliebling VW zum Beispiel war der Kursverfall nach „Dieselgate“ besonders dramatisch. Aber auch Bankentitel und Versorger haben viel von ihrem früheren Glanz verloren.
Hier ein paar Aspekte, die wir bei unserem Investmentprozess beachten:
1. Langfristig denken. Das bedeutet einen Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren. Hier geht es nicht um Dividendenerträge, sondern um langfristiges Wachstum.
2. Differenziert analysieren. Die Schieflage eines Unternehmens kann verschiedene Gründe haben. Diese können tief in der Struktur liegen, oder in einer aktuellen Krise, die mit den richtigen Gegenaktivitäten überwunden werden kann. Darum muss jedes Unternehmen einzeln bewertet werden.
3. Potenzial beachten. Wie ist der Kurs jetzt, wie könnte er sein, wenn entsprechende Maßnahmen greifen und die Probleme behoben wurden? Dabei sollte man auch ein Worst-Case Szenario mitberücksichtigen. Danach kann man erkennen, ob dieser Wert unverhältnismäßig vom Markt abgestraft ist oder ob es Luft nach oben gibt. Dabei das Chance-Risiko-Verhältnis im Auge halten.
4. Aktivität des Unternehmens beobachten. Welche Veränderungen hat das Management bereits angestoßen? Die Probleme dürfen nur vorübergehend sein. Und lösbar. Gut ist es, wenn bereits erste Erfolge sichtbar sind.
5. Diversifizierung ist wichtig. Bei der Zusammenstellung des eigenen Portfolios auf ein gutes Mischungsverhältnis von Sektoren und Geografien achten. Bedeutend ist auch, die richtige Balance von Unternehmen in den unterschiedlichen Erholungsphasen zu finden.
Seite zwei: Vier Phasen der Erholung