Volatilität auf einem historischen Hoch – Anlagechancen in Europa

Nachdem praktisch alle Anlageklassen zu Beginn des Jahres von heftigen Wertschwankungen erfasst worden sind, erholen sich die Märkte derzeit langsam wieder. Gastkommentar von Augustin Picquendar, DNCA.

Augustin Picquendar, von DNCA Finance sieht viele Anlagechancen in Europa.
Augustin Picquendar, von DNCA Finance sieht viele Anlagechancen in Europa.

Allerdings gibt es nach wie vor monetäre Unwägbarkeiten (US-Notenbank), politische Unsicherheit („Brexit“, Wahlen in Spanien und den USA) sowie wirtschaftliche Risiken (China).

Schwellenländer mit Herausforderungen

Eine Vielzahl von Schwellenländern hat zurzeit mit Problemen zu kämpfen. So steuern einige Staaten auf binnenwirtschaftliche Krisen zu, während andere mit Überschusskapazitäten fertig werden müssen. Deshalb sind die Sorgen um das Weltwirtschaftswachstum immer noch nicht vollständig abgeklungen.

Trotz der Konjunkturerholung im Euroraum haben sich auch europäische Aktien dieser negativen Stimmung nicht entziehen können. Zwar entsprechen ihre Bewertungen momentan in etwa dem historischen Durchschnitt, doch die Prognosen für den Gewinn pro Aktie sind eher mäßig.

Da die Zinsen zurzeit so niedrig sind wie nie zuvor, könnten sich Kapitalrenditen zweifellos als vorteilhaft erweisen. Deshalb sollte man auch weiterhin auf europäische Aktien setzen, denn diese Titel dürften von dem anhaltenden Wirtschaftswachstumspotenzial in der Eurozone profitieren.

Jahresbeginn gründlich verpatzt

Die internationalen Aktienmärkte haben ihren schlechtesten Jahresbeginn seit fast 30 Jahren verzeichnet. So sind die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum seit dem Sommer 2015 immer deutlicher nach unten korrigiert worden. In deren Auswirkungen auf die Gewinnprognosen börsennotierter Unternehmen spiegelt sich auch eine ganze Reihe von Besorgnissen wider. Im Fokus stehen dabei insbesondere Asien, Lateinamerika und die USA. Am meisten sorgen sich die Marktteilnehmer seit 2015 um die Lage in China. Und jede neue Welle der Angst vor einer „harten Landung“ Chinas, die zu einer strukturellen Verschlechterung der Produktivität der dortigen Wirtschaft führen würde, erfasst letztlich auch die Weltwirtschaft insgesamt.

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Die jüngsten Maßnahmen der chinesischen Regierung, die darauf abzielten, die industriellen Strukturen anzupassen und auf diese Weise Überschusskapazitäten abzubauen, treiben die Rohstoffpreise nach unten und belasten damit die weltweite Auftragslage bei Industrieerzeugnissen. Darüber hinaus scheint die immer lockerere Geldmarktpolitik der People’s Bank of China inzwischen an ihre Grenzen gestoßen zu sein. Schließlich ist China ein Land, in dem die Verschuldung der Privathaushalte sowie der öffentlichen Hand allmählich auf ein nicht mehr tragbares Niveau ansteigen könnte.

Seite zwei: Investoren sind über US-Wirtschaft besorgt

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