Der Währungsmarkt ist aufgrund seiner hohen Liquididät sehr beliebt und gewinnt immer neue Anhänger. Cash. sprach mit Andreas König, Manager des Fonds Pioneer Funds – Absolute Return Currencies, über das systematische Erzielen von Renditen auf dem Devisenmarkt.
Bitte erläutern Sie in welchem Bereich ihr Fonds genau tätig ist und nach welcher Strategie Sie Positionen eröffnen?
König: Der Pioneer Funds – Absolute Return Currencies ist ein reiner Währungsfonds. Er kann global in alle Währungen investieren. Laut einer Erhebung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich betrug das Handelsvolumen dieses Marktes 2013 durchschnittlich 5,3 Billionen US-Dollar täglich. Damit ist dieser Markt einer der liquidesten Kapitalmärkte überhaupt. Marktteilnehmern ermöglicht dies, bei niedrigen Transaktionskosten flexibel zu agieren. Was den Markt zudem interessant macht ist, dass Währungen weniger volatil sind als einige andere Anlageklassen. Ein Aspekt, den viele Anleger oft unterschätzen.
Wir bei Pioneer gehen bei der Auswahl der Währungen nach einem qualitativen, fundamental orientiertem Ansatz vor, der sehr offen und flexibel ist. Hierbei nutzen wir die makroökonomische Fundamentalanalyse, die klassische Chartanalyse und Erkenntnisse der Markttechnik und aus dem Bereich Behavioural Finance. Für meinen Kollegen Derek Arnold und mich ist es immer wichtig, ein interessantes, asymmetrisches Chance Risiko Verhältnis für ein Währungspaar zu finden. Wir fokussieren uns darauf, Chancen im Währungsmarkt zu finden und nicht so sehr, darauf Währungen zu prognostizieren. Die sich so herausbildende Idee für ein Währungspaar besprechen wir im Team, bevor wir eine Position eröffnen.
Wie hat sich der Fonds in der Vergangenheit entwickelt und wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten für diese Strategie?
König: Unser Ansatz zielt auf eine möglichst stabile Fondspreisentwicklung ab. Um dies zu erreichen, gehen wir über das Jahr viele kleinere Positionen ein, die einen vergleichbaren und überschaubaren Risiko- und Performancebeitrag in den Fonds liefern. Bisher hat uns dies gute Ergebnisse beschert. Seit Auflage im Jahr 2004 hatten wir nur ein negatives Jahr.
Welches Risikomanagement haben Sie bei extremen Schwankungen am Devisenmarkt und wie gut funktioniert es?
König: Der Begriff Risiko ist komplexer und vielschichtiger, als es auf den ersten Blick erscheint. Investment oder Kapitalanlage hat mit Entscheidungen zu tun, deren Erfolg oder Misserfolg von zukünftigen Ereignissen beeinflusst wird. Unsicherheit, die aus solchen zukünftigen Ereignissen herrührt, können kaum vorhergesehen werden. Es gibt somit keine ausschließlich richtige Art und Weise, wie man mit Risiko umgehen kann. Ein Haus wie Pioneer hat daher ein robustes und nachvollziehbares Risikomanagementsystem. Dieses muss stets zur Anwendung kommen und in allen Marktphasen funktionieren. Wir bei Pioneer betrachten Risiko aus drei verschiedenen Blickwinkeln:
Erstens: Unsere Risikomanagement berechnet Risiko nach dem Value at Risk Ansatz.
Zweitens: Unser Risk Budgeting System ermöglicht es uns, Risiko aus der Perspektive Volatilität, Tracking Error und Risikobeitrag auf Einzelpositionen und Portfolioebene zu betrachten.
Drittens: Unsere Fondsmanager messen Risiko in Form von möglichen Verlusten auf Einzelpositionen und Gesamtfondsebene in „echtem Geld“, also in Prozent oder Basispunkten auf den Fonds.
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Für unseren Fonds bedeutet dies: jeder neuen Währungsposition wird vordefiniert eine bestimmte Menge an Basispunkten zugestanden, die maximal als Verlust akzeptiert werden. Ist dieser „Puffer“ aufgebraucht, wird die Position geschlossen. Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel geben: Beim Verkauf GBP vs. EUR setzen wir ein Risiko- oder Verlustbudget bei zehn Basispunkten (0,1 Prozent) auf den Fonds. Sobald die Position zehn Basispunkte verliert, wird sie geschlossen.
Seite zwei: Wie sich die Ausweitung des Hebels auf die Rendite auswirkt