Regel 3: Unbedingt nur vollständig replizierte ETF kaufen.
Wenn Sie nun auch die dritte Regel beachten wollen und zusätzlich darauf achten, dass die Gebühren niedrig sind und das Fondsvolumen relativ groß ist, um die Fixkosten für den Emittenten klein zu halten, sind Sie plötzlich bei einer sehr engen Fondsauswahl.
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Sollten Sie dann noch versuchen, wenigstens mit gut 1000 Aktien die Welt zu diversifizieren, um nicht durch Regionen, Politik oder Klima direkt verwundbar zu sein, dann tendiert Ihre Auswahlmöglichkeit gegen null.
Regel 4: Suchen Sie solange, bis Sie etwas finden, das Sie verstehen und zu Ihnen passt.
Für mich kommen nur noch Anlageklassenfonds infrage. Hier geht es nicht darum, einen Index abzubilden, sondern einfach die Anlageklasse komplett nach ihrer Marktkapitalisierung zu halten. Ohnehin sollte man sich fragen, ob man mit irgendeinem willkürlichen, oftmals nur aus wenigen Werten bestehenden Index seine Anlageziele sinnvoll erreichen kann.
Bei typischen Anlageklassenfonds von Dimensional und Vanguaard wird extremes Kostenmanagement praktiziert, indem man den Umschlag innerhalb der Fonds sehr klein hält und auch beim Nachkaufen nicht gierig sein muss (der kluge Großhändler).
Verfeinert werden derartige Strategien, indem man den Small Cap- und den Value Effekt genauso wie die Profitabilität mit einbezieht. Nach intensiver Beschäftigung erkennt man eine verständliche und nachvollziehbare Logik für die Altersvorsorge.
Ich bin jedenfalls mit ETFs durch und bin gemeinsam mit meinen Mandanten dabei, die Depots „auszumisten“. Lediglich als Beimischung (Satelliten) werde ich sie weiterhin erwägen. Ohnehin bin ich eher ein großer Freund echter Melonen. Solche Dinge gibt es, bleiben Sie neugierig.
Autor Frerk Frommholz betreibt gemeinsam mit seinem Vater Frank die Finanzberatung Frommholz OHG, die in Hambrg und Jevenstedt ansässig ist.
Foto: Finanzberatung Frommholz OHG