Drei Kriterien für den Kauf von Europa-Aktien

Die gute konjunkturelle Lage garantiert nicht, dass die Aktienkurse europäischer Unternehmen steigen. Zudem sind die Aussichten nicht uneingeschränkt positiv. Um von steigenden Kursen zu profitieren, sollten Anleger auf drei Eigenschaften von Unternehmen achten. Gastbeitrag von Tawhid Ali und Andrew Birse, von Alliance Bernstein (AB)

Tawhid Ali und Andrew Birse AB
Andrew Birse und Tawhid Ali (rechts) sind Portfolio Manager European Equities beim Asset Manager Alliance Bernstein.

Eine robuste Konjunktur in der Eurozone und eine Stabilisierung der politischen Lage stützen die Börsen in Europa – trotz der jüngsten Marktkorrektur. In diesem dynamischen Umfeld ist es für den Anlageerfolg entscheidend, einen selektiven Fokus auf Unternehmen mit unterschätzter Profitabilität zu setzen.

Politisches Risikos ist zurückgegangen

Sinkende politische Risiken haben ebenso die Anlegerstimmung aufgehellt. Der grandiose Wahlsieg von Emmanuel Macron in Frankreich hat die Ängste vor einer anstehenden Populismuswelle im Keim erstickt. In Deutschland steuert Angela Merkel allem Anschein nach auf einen weiteren Wahlsieg im September zu.

Und eine jüngst veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass die Unterstützung für die Gemeinschaftswährung Euro in den Kernländern der Eurozone auf ein Rekordniveau gestiegen ist.

In vielerlei Hinsicht teilen wir diesen Optimismus. So erwarten wir für 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent in der Eurozone. Zusätzlich zu der positiven konjunkturellen Entwicklung sind die Bewertungsniveaus europäischer Aktien im Vergleich zu Anleihen und auch amerikanischen Aktien weiterhin attraktiv, selbst wenn sie im Vergleich mit ihrer eigenen Historie nicht sonderlich günstig erscheinen.

Denken wie ein Unternehmer

Wir glauben jedoch auch, dass ein gesundes Maß an Vorsicht ratsam ist. Die Geschichte zeigt, dass die Wertentwicklung lokaler Börsen nur gering mit der jeweiligen Volkswirtschaft korreliert. Und beim Gewinnwachstum gibt es bei einigen Unternehmen erste Anzeichen von Gegenwind. So stellt etwa der starke Euro eine Herausforderung für Exportunternehmen dar, und auch die Preismacht bröckelt stellenweise.

Attraktive Erträge lassen sich in einer Reihe von verschiedenen Marktlagen am besten erreichen, wenn Anleger sich auf Unternehmen fokussieren, die die verschiedenen Herausforderungen meistern können. Wer nicht wie ein kurzfristig orientierter Investor denkt, sondern wie ein Unternehmer, ist auf einem guten Weg jene Unternehmen zu finden, die ihre Cashflows aus eigener Anstrengung hoch halten oder verbessern können.

Entsprechend diesem Ansatz gibt es drei Arten von Unternehmen, die heute in Europa ein besonders ansprechendes Ertragspotenzial bieten.

Seite zwei: Diese drei Kriterien sollten Unternehmen erfüllen

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