In unsicheren Zeiten neigen Anleger zu emotionalen Entscheidungen. Daraus resultieren Anlagefehler, die sich mit einem Behavioral Finance-Ansatz systematisch nutzen lassen. Degroof Petercam Asset Management hat ein quantitatives Behavioral Value-Modell entwickelt, bei dem Aktien sektorneutral gewählt werden.
„Emotionales Verhalten führt systematisch zu immer wiederkehrenden Anlegerfehlern. Angst und Gier und die damit verbundenen Anlageentscheidungen verhindern regelmäßig den Anlageerfolg“, sagt Philippe Denef, Lead Portfolio Manager Quantitative Strategies bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM).
„Im Rahmen eines Behavioral Finance-Ansatzes können Anlegerfehler und die daraus resultierenden Preisanomalien an den Finanzmärkten analysiert und die Ergebnisse nachhaltig verbessert werden“, so Denef weiter.
Irrationales Anlegerverhalten lässt sich nutzen
Akademische Studien zeigen laut DPAM, dass das irrationales Verhalten von Anlegern zu einer Unterbewertung von Aktien führt. Value-Aktien, die in Bezug auf die fundamentalen Unternehmensdaten als unterbewertet gelten, würden nach Jahren schlechterer Performance das Potenzial haben, aufzuholen.
Interessant sei es hierbei, solche Unternehmen zu selektieren, bei denen sich die Meinung der Anleger langsam aber stetig verbessert. Das relative Preis-Buchwert-Verhältnis von europäischen Value-Aktien im Vergleich zu Wachstumstitel konnte nach der US-Präsidentschaftswahl zwar etwas steigen, dennoch befinde es sich nach wie vor in der Nähe seines Zehn-Jahres-Tiefs.
Aktuelle Faktoren würden darauf schließen lassen, dass das Momentum von Value-Aktien wieder an Schwung gewinnen kann. Ein wichtiger Treiber hierfür sei die steigende Inflation.
Stärkere Diversifizierung des Portfolios
„Value-Titel sind eine lohnende Strategie zur Diversifizierung klassischer Aktienportfolios. Sie tragen dazu bei, die langfristige Performance eines breit angelegten Aktienportfolios zu glätten. Wenn man den Gedanken des Value Investing mit den Grundsätzen der Behavioral Finance verbindet, lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen Value-Indizes attraktive langfristige Renditen erzielen“, sagt Denef.
Basierend auf den Grundsätzen der Behavioral Finance hat DPAM ein Modell zur Bewertung von Value-Aktien entwickelt. Das Ergebnis sei eine atypische Auswahl von Aktien, die den Diversifizierungseffekt eines Value-Portfolios noch verstärken kann.
Seite zwei: Unabhängig von der Entwicklung eines Sektors