Zur Fed-Entscheidung fügt Lück hinzu: „Wie erwartet hat die Fed ihren Leitzins, die Fed Funds Target Rate, um 25 Basispunkte nach oben genommen, auf eine Spanne von jetzt 0,75 – 1,00 Prozent. Das war mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent eingepreist und hat deshalb die Märkte kaum beeinflusst. Wenn überhaupt wurde es gelesen als Bestätigung für den guten Zustand der US-Volkswirtschaft und damit positiv.
Wie erwartet stand der weitere Ausblick im Vordergrund, vor allem die Frage, ob die Fed nun eventuell den Pfad der Zinsanhebungen steiler anlegen würde. Die Antwort, die sich hierfür aus der Presseerklärung und auch dem Statement von Janet Yellen ergibt, ist nein. Die „Dots“, also die Zinsprognosen der FOMC-Mitglieder für die nächsten Jahre, sind für 2017 und 2018 nahezu unverändert. Das bedeutet, dass die Fed in diesem Jahr vermutlich zwei weitere Male die Zinsen anheben wird. Dies könnte im Juni und September sein.
Eventuell höhere Inflation möglich
Außerdem gab es diverse Kommentare zu dem Wort „symmetrisch“, das Frau Yellen im Zusammenhang mit dem Inflationsziel in das Statement einfügte. Es wurde interpretiert als Hinweis darauf, dass die Fed eventuell die Inflation über das Zweiprozent-Ziel hinaus überschießen lassen würde, denn bei einem symmetrischen Ziel könnte eine zeitweise über zwei Prozent liegende Inflation ja angemessen sein. Yellen sagte aber, die Fed ziele nicht auf Inflation über zwei Prozent.
Insgesamt ist auch die Zinsentscheidung der Fed ein „risk-on“-Signal, und wir glauben, dass die Fed ihren graduellen Normalisierungsprozess beibehalten wird. Die Risiken eines unkontrollierten Dollaranstieges und damit unerwünschter Nebenwirkungen vor allem in den Schwellenländern halten wir somit für weiterhin beherrschbar.“ (tr)
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