„Börsenkurse wachsen nicht mehr in den Himmel“

Die durch die Geldpolitik der globalen Notenbanken befeuerte Liquiditätshausse an den Aktienmärkten neigt sich dem Ende zu, die Federal Reserve wird den Zins wahrscheinlich noch vor Jahresende erhöhen. Gastbeitrag von Franz Wenzel, Axa IM.

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Franz Wenzel: „Im Gegensatz zu festverzinslichen Papieren erscheinen Aktienengagements damit als die attraktivere Investition. Allerdings gilt auch hier: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel.“

Ziemlich genau zehn Jahre sind vergangen, seit die durch das US-amerikanische Subprime-Debakel losgetretene Krise die Finanzmärkte in ihren Grundfesten erschütterte und die amerikanische Großbank Lehman Brothers zu Fall und andere renommierte Institute ins Wanken brachte.

Fed beschließt weitere Zinsschritt

Weltweit brachen die Aktienbörsen um 50 Prozent und mehr ein. Heute scheint das Geschichte, wären da nicht die Notenbanken, deren unvergleichbare Rettungsaktionen wohl Schlimmeres verhindert haben. Die Folgen davon reichen bis in die Gegenwart.

Bei der Septembersitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wurde nun ein weiterer Schritt beschlossen, um diese Rettungsanker weiter einzuholen. Ein weiterer Zinsschritt noch vor Jahresende scheint ausgemachte Sache. Gleichzeitig hat die Notenbank detaillierte Informationen über die anstehende Bilanzverkürzung gegeben.

Ab Oktober wird sie monatlich bis zu zehn Milliarden US-Dollar an fälligen Wertpapieren nicht mehr reinvestieren. Im kommenden Jahr könnten die zu reinvestierenden Volumina um bis zu 50 Milliarden US-Dollar im Quartal sinken. Diesseits des Atlantiks wird die Europäische Zentralbank ihr QE-Programm zurückfahren.

Nicht nur Aktien sind teuer

Damit kann kein Zweifel mehr daran bestehen, dass sich die Liquiditätshausse, die die Aktienbörsen über die letzten Jahre zu neuen Höchstständen getragen hat, dem Ende zuneigt. Es kann kaum verwundern, dass sich die Sorgen um Übertreibungen auf dem Börsenparkett mehren.

Allerdings greift diese Betrachtungsweise zu kurz. Vielmehr gilt, dass de facto alle Kernvermögensklassen teuer sind. Dies gilt insbesondere für festverzinsliche Wertpapiere in ihren unterschiedlichsten Facetten. Die Renditen von europäischen Staatsanleihen bewegen sich nur leicht über einem Prozent. Deutsche Bundesanleihen rentieren marginal positiv und schweizerische Eidgenossen bei oder unter null.

Seite zwei: Aktien bleiben vergleichsweise attraktiv

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