Schweden ist im Nachhaltigkeitsvergleich wieder auf Platz eins gelandet und konnte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch verbessern. Die Türkei hingegen hat mehrere Plätze verloren. Candriam hat 123 Länder daraufhin untersucht, ob sie ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig sind.
Die Candriam Investors Group hat den „ESG Country Report 2017“ veröffentlicht, der weltweit 123 Ländern analysiert und danach beurteilt, ob sie fähig zur Nachhaltigkeit sind. Demnach schneiden Schweden, Norwegen und die Schweiz am besten ab, wenn es um Faktoren wie Arbeitskraft, Soziales, Umwelt und Wirtschaft geht. Deutschland landet auf dem zehnten Platz.
Länder wie die Türkei (Platz 76), China (79) oder Russland (94) weisen jedoch laut Candriam in Teilbereichen erhebliche Defizite auf und entsprechen nicht den SRI-Richtlinien des europäischen Multi-Assetmanagers von New York Life Investment Management.
Von den 123 Länder betrachteten Ländern sind 35 Industrienationen von denen 34 für Investments geeignet seien, die ESG-Richtlinien entsprechen; einzig Griechenland erfülle die Standards derzeit nicht. Von den 88 getesteten Emerging und Frontier Markets erfüllen laut Candriam 40 die Kriterien einer Anlage nach SRI-Standards.
Top Fünf Länder verbessern sich
Der SRI-Filter ermögliche es Candriam, in Länder zu investieren, die sich durch Nachhaltigkeit in den Bereichen Humankapitalmanagement, Ressourcen- und Umweltmanagement, Sozialkapitalmanagement sowie Geld- und Fiskalpolitik auszeichnen. Emittenten mit einer schwachen Beurteilung werden aus dem Anlageuniversum der SRI-Fonds ausgeschlossen.
„Die Nachhaltigkeits-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen formulieren eindeutig die Notwendigkeit, nicht nur wirtschaftliche Rahmendaten der Ländern zu berücksichtigen, sondern insbesondere eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Diesen Zielen versuchen wir mit unserer Analyse gerecht zu werden“, sagt Wim Van Hyfte, Global Head of Responsible Investment and Research bei Candriam.
Im diesjährigen Bericht stehe Schweden nicht nur auf Platz eins, sondern habe auch eine höhere Punktzahl erhalten als 2016. Das gelte auch für die übrigen Top-fünf-Nationen Norwegen, die Schweiz, Island und Luxemburg, die in allen vier Bereichen hohe Punktzahlen erreicht hätten.
Schwellenländer verbessern sich nur teilweise
Norwegen schneide nur deshalb etwas schlechter als Schweden ab, weil seine Wirtschaft stark von der Ölindustrie abhängt. Das ESG-Engagement des Staatsfonds mache diesen Nachteil aber zum Teil wieder wett. Die drittplatzierte Schweiz schneide in allen Bereichen gut ab, liegt aber bei Finanztransparenz und Verantwortung etwas zurück. Deutschland lande mit einer hohen Bewertung im Bereich Soziales auf dem zehnten Platz.
Seite zwei: Türkei und asiatische Länder leiden unter Autokratie