Viele Schwellenländer erzielen laut Candriam 2017 höhere Punktzahlen im Bereich Wirtschaft, darunter Polen (Platz 29), Indonesien (44), Elfenbeinküste (62), Mexiko (63) oder Indien (72). Indien und Polen hätten allerdings in anderen Bereichen gegenüber dem Vorjahr nachgelassen.
In der Gruppe der größten Schwellenländer sei in China und Indien eine Neuorientierung hin zu einem grüneren Wachstum zu beobachten. Sie würden, im Gegensatz etwa zu Russland und Brasilien (Platz 50), ambitionierte Programme für erneuerbare Energie umsetzen.
Autokratie senkt Bewertung
Die Bewertung der Türkei habe sich aufgrund des zunehmend autokratischen Kurses der Regierung Erdogan verschlechtert. Autokratie sei auch die Ursache für die schlechtere Gesamtwertung vieler asiatischer Länder, die in den Bereichen Humankapital und Wirtschaft hingegen in der Regel gut abschneiden würden.
Besseres Risiko-Rendite-Verhältnis
„Unsere ESG-Länderanalyse umfasst eine ganzheitliche Länderbewertung, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Chancen und -Risiken berücksichtigt. In unseren Augen sind das ganz wesentliche Faktoren für die langfristige Wertschöpfung von Staatsanleihen“, sagt Van Hyfte.
Und weiter: „Eine Strategie, die diese ESG-Kriterien systematisch integriert, bildet auch aus Risiko-Rendite-Perspektive eine gute Basis für bessere Investitionsentscheidungen. Eine nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen beeinflusst auf lange Sicht direkt die Kreditwürdigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstumspotenzial der Länder.“
Die Scores des ESG-Länderreports basieren laut Candriam auf Daten unabhängiger Institutionen. Dazu gehören die Weltbank, die Internationale Energieagentur (IEA), die OECD, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, der IWF und die NGOs „“Reporter ohne Grenzen“ und Transparency International. (kl)
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