Die Notenbank Chinas hat die Landeswährung Yuan am Freitag stark aufgewertet. Der Zentralkurs, um den sich der Yuan-Kurs im Handel in Grenzen bewegen darf, wurde auf 6,8668 Yuan je US-Dollar festgelegt.
Verglichen mit dem Mittelkurs vom Vortag entspricht dies einer Aufwertung um 0,92 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit der großen Wechselkursreform im Jahr 2005.
Schwäche des US-Dollars als Ursache
Als Grund der Aufwertung nannten Marktbeobachter die ausgeprägte Schwäche des amerikanischen Dollar in den vergangenen Tagen. Die Notenbank orientiert sich bei der täglichen Festlegung des Mittelkurses an der Wechselkursentwicklung am Vortag. Tendiert der Yuan also fester zum Dollar, setzt die Zentralbank den Mittelkurs einen Tag später in aller Regel höher fest. Um diesen Mittelkurs darf der Yuan im Handel nach oben und unten um je zwei Prozent schwanken.
Nach der Fixierung des Zentralkurses verlor der Yuan am Freitag jedoch an Wert. Abgesehen von den vergangenen Tagen steht der Yuan ohnehin seit längerem unter erheblichem Druck. Fachleute nennen dafür zum einen Gründe außerhalb Chinas wie die Erwartung steigender Leitzinsen in den USA.
Längerer Kampf gegen Abwertung des Yuan
Zum anderen verweisen Experten auf die großen Probleme, mit denen sich die chinesische Wirtschaft konfrontiert sieht, beispielsweise die hohe Verschuldung der staatlichen Unternehmen oder den heißgelaufenen Immobilienmarkt. Die Regierung Chinas stemmt sich seit langem gegen die Abwertung des Yuan, indem sie Teile ihres riesigen Devisenberges verkauft und die Kapitalkontrollen verschärft. (dpa-AFX)
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