Das Risiko an den Märkten ist nicht größer geworden

Die Welt ist voller Unsicherheiten. Es ist jedoch kaum möglich, stichhaltige Argumente für die Auffassung zu finden, die Unsicherheit sei derzeit ungewöhnlich hoch. Hurrikane, geopolitische Konflikte, Unklarheit über den politischen Kurs und potenzielle Umwälzungen in der Wirtschaft hat es in praktisch jedem Jahrzehnt seit dem Zweiten Weltkrieg gegeben, sagt Valentijn van Nieuwenhuijzen von NN Investment Partners.

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Kaufen oder Verkaufen ist auch eine Frage des Risikos, das an den Märkten vorherrscht.

Aus der Entwicklung an den Märkten lässt nichts darauf schließen, dass sich in jüngster Zeit viel geändert hat oder wir äußerst unsicheren Zeiten entgegen gehen. Das heißt natürlich nicht, dass keine Unsicherheit vorhanden ist – aber man sollte diese Einschätzung der Märkte auch nicht außer Acht lassen. Zwar haben sie in der Vergangenheit hin und wieder Schocks und Krisen nicht vorausgesehen. Viel häufiger ist es jedoch der Fall, dass erfahrene Marktteilnehmer Alarm schlagen und dann keine Krise eintritt.

Moderate Renditen beim Gros der Anlageklassen

Daher lohnt sich der Hinweis, dass im bisherigen Jahresverlauf keine aufsehenerregende Marktentwicklung stattgefunden hat. In den meisten Anlageklassen wurden moderate Renditen erzielt, und die Volatilität nimmt weiter ab. Vielerorts sind die absoluten Bewertungen hoch, gleichzeitig liegen die relativen Risikoprämien jedoch zumeist nahe oder über dem langfristigen Durchschnitt. Nur bei Unternehmensanleihen erscheinen die Spreads gegenüber Staatsanleihen im historischen Vergleich gering.

Anlegerverhalten drückt Marktvolatilität

Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die wichtigsten Marktfaktoren: die Makro-Fundamentaldaten, den politischen Ausblick und das Verhalten der Anleger. Fangen wir mit dem Verhalten der Anleger an. Die steigende Beliebtheit von passiven Anlagen und Algorithmus-basiertem Handel, die ausgeprägten quantitativen Lockerungen und die durch neue Regulierungsvorschriften ausgelösten Kapitalströme in die Rentenmärkte könnten das Verhalten der Anleger so beeinflusst haben, dass es die Marktvolatilität drückt. Kurzfristig dürften zudem die größere Vorsicht und die anhaltend hohen Kassenbestände der aktiven Manager dazu geführt haben, dass eine plötzliche Zunahme oder ein Anhalten von Marktturbulenzen weniger wahrscheinlich geworden ist.

Seite zwei: Fundamentaldaten mit Licht und Schatten

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