Die Kurse von Internetunternehmen steigen oft überdurchschnittlich stark, was Anleger an einer nachhaltigen Entwicklung zweifeln lässt. Doch gerade im Fall von Anbietern digitaler Plattformen hat das schnelle Wachstum gute Gründe. Gastkommentar von Phillipp Haas, DJE Kapital AG
In den Finanzmedien wird oft über die allseits bekannten, weltweit größten Internetunternehmen diskutiert. Während manchen Marktteilnehmern bei den teilweise stark gestiegenen Aktienkursen dieser Unternehmen mulmig wird, darf man nicht vergessen, dass die Tech-Werte der Plattformökonomie zuzurechnen sind. Je größer sie werden, umso stärker und attraktiver wird das Geschäftsmodell.
Plattformen profitieren vom Netzwerkeffekt
Ihren Erfolg verdanken sie nicht primär ihrem erfolgreichen technischen Produkt, sondern dem Netzwerkeffekt. Je mehr Nutzer eine digitale Plattform verwenden, desto höher wird der generierte Wert für jeden einzelnen. Dies gilt für soziale Netzwerke genauso wie für Softwareplattformen, Dating-Apps oder E-Commerce-Handelsplattformen.
In solchen „The winner takes it all“-Märkten ist es wichtig, schnell einen großen Marktanteil zu erlangen. Gewöhnen sich Konsumenten an eine Plattform, haben sie einen immer geringeren Anreiz, diese zu wechseln. Das schafft hohe Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer.
Hohe Eintrittshürden
Darüber hinaus verfügen am Markt etablierte digitale Plattformen über skalierbare Geschäftsmodelle. Frei nach Warren Buffett ähneln diese einer Steuer, da man an jeder Transaktion mitverdient, ohne dass dadurch nennenswerte zusätzliche Kosten entstehen, was starkes und nicht kapitalintensives Wachstum ermöglicht.
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