ETF-Anleger gehen höheres Risiko ein

Seit Jahresbeginn ist dem europäischen ETF-Markt mit 74 Milliarden Euro doppelt so viel Kapital wie im Vorjahreszeitraum zugeflossen. Besonders stark profitiert haben Aktienfonds. Welche weiteren Trends sich am europäischen ETF-Markt durchsetzen:

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Die Zuflüsse in den europäischen ETF-Markt wachsen stetig.

Seit Jahresbeginn sind dem europäischen ETF-Markt mehr als 74 Milliarden Euro zugeflossen. 48 Milliarden Euro davon investierten Anleger in Aktien-ETFS, 23 Milliarden Euro in Anleihe-ETFs und drei Milliarden Euro in Rohstoff-ETFs. Das hat Amundi Asset Management gemeldet. Im Vorjahreszeitraum hätten europäischen ETFs lediglich ein Plus von 30 Milliarden Euro verzeichnet.

Die wesentlichen Trends des ersten Halbjahres 2017 hätten sich während des Sommers verfestigt. Regional betrachtet hätten sich Anleger auf europäische Aktien konzentriert, gefolgt von Schwellenländerprodukten. Bei Renten-ETFs seien Produkten auf Schwellenländeranleihen weiterhin die meisten Mittel zugeflossen.

Anhaltendes Interesse an Aktien-ETFs

Das Interesse nach Aktien-ETFs auf europäische Titel ist laut Amundi anhaltend groß. Der Wirtschaftsaufschwung und Impulse durch den Wahlausgang in Frankreich und Deutschland hätten die Zuflüsse auf 11,5 Milliarden Euro seit Jahresbeginn ansteigen lassen. Frankreich und Deutschland führen die Rangliste der in den vergangenen Monaten gefragtesten Länderexposures an.

Dieser Trend sei auch bei der Sektor- und der Faktor-Allokation zu beobachten. ETFs auf die Finanzbranche seien in diesem Jahr drei Milliarden Euro zugeflossen, davon eine Milliarde allein im September.

ETF September
Quelle: Bloomberg Finance LP, Amundi ETF; eigene Darstellung

Wiedergewonnenes Vertrauen in Europa

Im Smart-Beta-Universum liegen nach Angaben von Amundi Titel aus dem Small- und Mid-Cap-Bereich mit Zuflüssen von über 2,5 Milliarden Euro seit Jahresbeginn vorn. Diese stark zyklischen Engagements würden das wiedergewonnene Vertrauen in den europäischen Markt belegen.

Bei Anleihen hätten mit Blick auf höhere Renditechancen ebenfalls risikoreichere Produkte im Fokus gestanden. Schwellenländertitel hätten mit Zuflüssen von über 8,5 Milliarden Euro im Jahr 2017 unter den Staatsanleihen am besten abgeschnitten.

Trend zu riskanteren Produkten

Ein ähnliches Bild ergebe sich bei Unternehmensanleihen. Aktuell habe sich das Interesse der Anleger in Richtung High-Yield-ETFs verschoben, die im September mit einem Plus von zwei Milliarden Euro die höchsten Zuflüsse verbuchten und damit unter den drei in diesem Jahr gefragtesten Segmenten liegen würden.

Der Trend zu risikoreicheren Anlagen sowohl bei Aktien- als auch bei Bond-Produkten belegt nach Ansicht von Amundi die insgesamt höhere Zuversicht der Anleger. (kl)

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