Am kommenden Donnerstag wird die EZB in einer Sitzung über ihre zukünftige Ausrichtung entscheiden. Hierbei dürfte das Votum trotz der zuletzt höheren Teuerungsrate eindeutig ausfallen. Gastkommentar Franck Dixmier, AllianzGI
Wir erwarten, dass die EZB am 9. März ihren geldpolitischen Kurs beibehalten wird. Der überraschend starke Inflationsanstieg in Deutschland im Februar (auf 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr) dürfte zwar die Diskussion darüber anheizen, ob eine unveränderte Fortführung des EZB-Anleihekaufprogramms angemessen ist. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass die aktuelle Geldpolitik beibehalten wird.
Inflation noch nicht auf breiter Front
Vor dem Hintergrund der unverändert niedrigen Kerninflationsrate wird die EZB vermutlich darauf verweisen, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Teuerungsrate ihr Ziel erreicht. Außerdem wird der jüngste, nicht in der gesamten Eurozone beobachtete Inflationsanstieg von der Bank als vorübergehend angesehen.
Keine Entscheidung vor Herbst
Auch die Frage eines Tapering, der Reduktion der Anleihekaufprogramme also, dürfte während der anstehenden EZB-Sitzung nicht diskutiert werden. Aktuell wäre die Ankündigung eines Einstiegs in den Ausstieg aus dem QE-Programm verfrüht. Sie würde die Gefahr einer heftigen Marktreaktion bergen, was den Zielen der EZB entgegenliefe. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine dahingehende Ankündigung nicht vor Herbst dieses Jahres.
Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income bei AllianzGI, Frankfurt
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