„Fortsetzung der Goldhausse ist unvermeidlich“

Die Entwicklung des Goldpreises sowie die Bedeutung des Edelmetalls als Kapitalanlage wird von Investoren nicht selten sehr kontrovers diskutiert. Cash.Online sprach mit Martin Siegel, Geschäftsführer von Stabilitas und erfahrener Experte für Investments in Gold und andere Edelmetalle, über Perspektiven und Potenziale von Gold.

"Gold ist um 600 US-Dollar pro Unze unterbewertet."
Martin Siegel, Stabilitas: „Seit 1968 hat Gold um 3.500 Prozent zugelegt.“

Cash.Online: Obwohl die geopolitischen Risiken in den letzten Monaten nicht kleiner geworden sind, konnte der Goldpreis davon nicht profitieren. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe dafür?

Siegel: Die Entwicklung zeigt einmal mehr, dass Gold kein Krisenmetall ist. Im Gegenteil ist Gold ein Metall des Wohlstands und des Friedens. Derzeit präsentieren sich die Anlagemärkte wegen der massiven Interventionen der Zentralbanken in einer Scheinstabilität und Anlagegelder werden in vermeintlich sichere Anleihen und Aktien investiert. In diesem Umfeld ist das Interesse an Gold gering.

Der Aufwärtstrend von Gold scheint langfristig dennoch intakt. Was sind die wesentlichen Wachstumstreiber?

Siegel: Die Politik der Zentralbanken, die derzeit die Lage an den Anleihemärkten stabilisiert, untergräbt langfristig den Wert der Währungen. Seit der Lösung vom Goldstandard im Jahr 1968 ist damit der Aufwärtstrend des Goldpreises vorgezeichnet. Da die Zentralbanken gerade jetzt wieder massiv neues Papiergeld drucken ist eine Fortsetzung der Goldhausse unvermeidlich. Gold ist langfristig ein Gradmesser für die Qualität der Zentralbankpolitik – und die ist derzeit sehr schlecht.

Nur wenige Aktien von Minenbetreibern konnten in den letzten zwölf Monaten vom Wachstumstrend bei Gold profitieren. Was sind die Gründe für die schwachen Kursdaten und welche Aktien könnten am schnellsten auf den Wachstumspfad zurückkehren?

Siegel: Sollte die Goldhausse wieder aufgenommen werden, dürften die zuletzt vernachlässigten Standardwerte wieder zulegen. Wenn sich der Aufwärtstrend etablieren sollte, werden die kleineren Produzenten und die Explorationswerte nachziehen.

Immer wieder ist in letzter Zeit das Argument zu hören, Gold sei als Kapitalanlage völlig ungeeignet. Teilen Sie diese Auffassung?

Siegel: Seit 1968 hat Gold um 3.500 Prozent zugelegt und sich damit als eines der solidesten langfristigen Investments erwiesen.

Seite zwei: Gold als Portfolio-Diversifizierer?

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