Sowohl ein direktes als auch ein indirektes Investment in Rohstoffe ist empfehlenswert, sagt Peter Königbauer, Head of Real Assets bei Pioneer Investments. Er sprach mit Cash. über die Entwicklung des Goldpreises und die Auswahl von Einzeltiteln.
Cash.: Glauben Sie, dass Gold und die weiteren Edelmetalle nach einer langen Durststrecke wieder in einen Aufwärtstrend zurückkehren?
Königbauer: Gold hat sich von den jüngsten Tiefständen Ende 2016 wieder gut erholt, die Rückkehr in den übergeordneten Aufwärtstrend bleibt jedoch abzuwarten.
Hier gilt: Gold ist weniger Performancetreiber, eher ein wertstabilisierendes Investment. Gerade im aktuell reflationären Umfeld bei weiterhin vergleichsweise niedrigen Zinsen kommt es oft zu negativen Realzinsen. Da können Edelmetalle wie Gold unterstützend zum Werterhalt eines Portfolios beitragen.
Empfehlen Sie direkte Investments in Rohstoffe oder eher in Rohstoffaktien?
Wir empfehlen beides! Denn hier existieren unterschiedliche Treiber: Rohstoffaktien hängen nicht nur von ihrem expliziten Sektor ab, sondern auch sehr stark von der konkreten Unternehmensführung. So sind viele große Minenfirmen heute viel effizienter als noch vor zehn Jahren – das birgt große Chancen für Investoren. Direkte Investments in Rohstoffmärkte sind hingegen nach wie vor ein möglicher Hedge gegen Inflation und als Beimischung ein guter Diversifikator im Depot.
Wie wählen Sie die Einzeltitel aus?
Bei unseren Direktinvestments in die Rohstoffmärkte greifen wir auf unsere quantitativen Modelle zurück, die uns Signale über Lagerbestände und Verfügbarkeiten der einzelnen Rohstoffe geben. In unserem Rohstoffaktienfonds fahren wir ein gleichgewichtetes Portfolio über die drei Sektoren Energie, Metalle und Agrar.
Interview: Tim Rademacher
Foto: Pioneer