Die Investmentfonds der Wall-Street-Bank Goldman Sachs leiden einem Zeitungsbericht zufolge unter hohen Kapitalabflüssen. Anleger hätten in diesem Jahr bislang geschätzte 26,7 Milliarden US-Dollar (23,4 Milliarden Euro) aus den Fonds der Goldman Sachs Asset Management (GSAM) abgezogen.
Dies schreibt die „Financial Times“ (FT/Montagausgabe). Dabei stützt sich die Zeitung auf Daten des Analysehauses Morning Star.
Goldman Sachs: „Verfälschtes Bild“
Goldman Sachs schnitt demnach so schlecht ab wie kein anderes Fondshaus. Hinter Goldman Sachs folgten laut der Aufstellung die Investmentfonds von Federated Investors mit nur halb so hohen Abflüssen wie bei Goldman Sachs.
Ein Sprecher von GSAM erklärte gegenüber der Zeitung, Investoren hätten vor allem Mittel aus Geldmarktfonds abgezogen. In diesen wird üblicherweise kurzfristig Geld geparkt. Dies verfälsche das Bild, sagte der Sprecher. Wenn man die Geldmarktfonds ausklammere, seien GSAM in diesem Jahr sogar Mittel zugeflossen.
Die Abflüsse kommen für Goldman Sachs zu einem schwierigen Zeitpunkt. Die Bank hatte wegen schrumpfender Gewinne im klassischen Kapitalmarkt-Geschäft versucht, die Vermögensverwaltung auszubauen. GSAM steht jedoch unter Druck: Die Einnahmen der Sparte fielen im vergangenen Jahr um 7 Prozent; die Gewinne sanken sogar um 17 Prozent. (dpa-Afx)
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