Obwohl Hochzinsanleihen ansehnliche Renditen versprechen, stehen sie selten im Anlegerfokus. Zu Unrecht, denn im Investmentuniversum tummeln sich viele solide, namhafte Adressen. Historisch zählt das Marktsegment zu den besten Anlageklassen überhaupt. Angesichts des robusten Marktumfelds stehen die Chancen gut, dass sich diese Entwicklung vorerst fortsetzt. Ein Gastbeitrag von Stephan Ertz, Union Investment
„Ramschanleihen“ oder „Junk Bonds“ – so lautet die umgangssprachliche Bezeichnung jener Unternehmenspapiere, die von Ratingagenturen als spekulativ eingestuft werden. Dabei stehen viele Emittenten dieser Anleihen deutlich besser da, als es die Bezeichnung der von ihnen begebenen Papiere vermuten ließe.
Besser als ihr Ruf
Hochverzinsliche Unternehmensanleihen werden von Konzernen emittiert, die über eine Bonitätseinstufung unterhalb der Schwelle von BBB- verfügen. Mit ihrer Einschätzung beurteilen die Ratingagenturen die Ausfallwahrscheinlichkeit des jeweiligen Unternehmens. Zwar ist die Bonitätseinstufung damit auch indirekt Spiegelbild der Kreditwürdigkeit. Ob der jeweilige Konzern aber Gefahr läuft, insolvent zu werden, hängt nicht nur von der absoluten Schuldenhöhe ab.
Umfassende Analyse des Geschäftsmodells
Denn es gibt vielschichtige Gründe, die die Verschuldungskennziffern eines Konzerns in die Höhe treiben können. Wichtig ist deshalb eine umfassende Analyse des Unternehmens und seines Geschäftsmodells. Wie haben sich die betriebswirtschaftlichen Kennziffern im Zeitverlauf entwickelt? Für welchen Zweck benötigt das Unternehmen neues Fremdkapital: Braucht es das Geld, um seine Kapitalmarktdienstfähigkeit zu erhalten? Oder nutzt es das frische Kapital zur Erschließung neuer Geschäftsfelder oder zum Ausbau seiner Marktanteile?
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