Jerome Powell ist neuer Fed-Chef

Sollte der Präsident mit seinen Vorstellungen jedoch am Widerstand des Kongresses scheitern, könnte sich die Euphorie schnell legen. Der Internationale Währungsfonds etwa sieht die Zukunft der US-Wirtschaft weit weniger rosafarben als das Weiße Haus.

Powell betonte gleich in seiner ersten kurzen Rede nach der Nominierung die Unabhängigkeit der Notenbank und seiner Position. Er gilt politisch den regierenden Republikanern nahestehend, hatte für das Finanzministerium in den 1990er Jahren unter Präsident George H.W. Bush gearbeitet.

Wunschkandidat des Finanzministers Mnuchin

Powell ist auch der Wunschkandidat von Finanzminister Steven Mnuchin, woraus eine gewisse Nähe zwischen Regierung und Notenbank abgeleitet werden könnte. Powell ist bereits seit 2012 Mitglied im Board of Governors, dem Führungsgremium der Fed.

Die amerikanische Notenbank kann über die Instrumente Zinsen und Geldmenge wirtschaftliche Entwicklungen und Entscheidungen in der ganzen Welt mitprägen. Die Notenbank ist auch für einen Teil der Finanzmarktregulierung zuständig.

Großer wirtschaftlicher Einfluss

Hier wird von Powell eine etwas lockerere Hand erwartet als von Yellen. Der Notenbankchef gehört somit zu den einflussreichsten wirtschaftlichen Akteuren überhaupt. Manche sehen seine Machtinstrumente gar wirksamer als die des Präsidenten.

Auch der Außenwert des US-Dollars, in dem sich auch viele Länder verschuldet haben, hängt maßgeblich von der Politik der Fed ab. Die Devisenkurse sind zudem ein wichtiger Faktor in den internationalen Handelsströmen. Unmittelbar vor der Personalentscheidung hatte die Notenbank in Washington ihren Leitzins am Mittwoch erwartungsgemäß unangetastet gelassen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments