Auch in diesem Jahr fand der Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni statt. Dieser internationale Aktionstag wurde bereits 2002 von der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) ins Leben gerufen, um dem wichtigen Thema der weltweiten Ausbeutung von Kindern und dem Kinderhandel die gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Ein Gastbeitrag von Judith Gerdau, Ökoworld
Die UN-Kinderrechtskonvention definiert Kinderarbeit als Tätigkeiten von unter 18-Jährigen, die ihnen schaden oder sie am Schulbesuch hindern. Will man dem Thema der Kinderarbeit zu Leibe rücken, muss diese Thematik tiefgründiger begutachtet werden und als Entwicklungsfrage eingestuft werden. Die Mehrzahl der Kinder, die heute noch arbeiten, arbeitet mit ihren Familien in der Landwirtschaft. Man löst das Problem nicht dadurch, dass man die Kinder ihren Eltern wegnimmt und die Arbeit generell verbietet. Lösungen liegen in der Schulbildung wie der ländlichen Entwicklung, sodass die Eltern das Einkommen ihrer Kinder nicht mehr brauchen. Damit die Kinderarbeit nicht mehr der Ersatz für sozialen Schutz sind, muss in soziale Sicherheitsnetze investiert werden.
Vereinte Nationen wollen Kinder vor wirtschaftlicher Ausbeutung schützen
Die Vereinten Nationen (UNO) sichern Kindern durch die UN-Kinderrechtskonvention das Recht zu, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt zu werden. In Deutschland ist Kinderarbeit durch das Jugendarbeitsschutzgesetz defi niert: Arbeit von Kindern oder Jugendlichen, die noch der Vollzeitschulpflicht unterliegen, ist mit im Gesetz festgelegten Ausnahmen verboten. Im September 2015 wurde von allen UN Mitgliedstaaten eine Agenda verabschiedet, die die Grundrechte thematisiert. Es wurde eine Allianz auf den Weg gebracht, in der es darum geht, das Verbot und die Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit sicherzustellen.
Gesundheit, Bildung und Ernährung in Entwicklungsländern sind Gegenstand des Investitionsprozesses
Bei der Auswahl der Firmen hält sich die Ökoworld strikt an die Normen der ILO (Internationale Arbeitsorganisation). Das Bedürfnis, das Recht und die Notwendigkeit auf Gesundheit, Bildung und Ernährung sind gerade in Gegenden, in denen die Ausbeutung von Kindern noch ganz normal zum täglichen Leben dazugehört, unterrepräsentiert und unterentwickelt. Die Ökoworld hat sich zum Ziel gesetzt, insbesondere die Themen Gesundheit, Bildung und Ernährung in Entwicklungsländern zum Gegenstand des Investitionsprozesses zu machen. Des Weiteren gehört es zu den Standards der Ökoworld AG, dass Branchen, die aus ethischer oder ökologischer Sicht fragwürdig sind, konsequent gemieden werden.
Judith Gerdau ist Marketing Assistentin bei Ökoworld.
Foto: Ökoworld