Trotz anhaltendem Aufschwung in den großen Volkswirtschaften und steigenden Unternehmensgewinnen werden die Anzeichen für ein Ende dieser Marktphase immer zahlreicher. Der Vermögensverwalter Conren nennt die Gründe und sagt, wie er sich aktuell positioniert.
Es werde immer klarer, dass das Ende der in Länge und Ausmaß rekordverdächtigen Bullenmärkte für Aktien (seit März 2009) und Anleihen (seit Beginn der 80er Jahre) immer näher rücke.
So seien echte Verlustrisiken zehn Jahre nach der Finanzkrise bei vielen Marktteilnehmern in Vergessenheit geraten, was die rapide Blasenbildung in vielen Sektoren sowie den wachsenden Mangel an Vorsicht, wie beispielsweise bei Kryptowährungen, erkläre.
Den Experten von Conren zufolge haben sich dementsprechend bestimmte Modi Operandi, wie „buy-the-dips“ in den Köpfen der Anleger verfestigt. Darüber hinaus werden die Märkte durch zehn Jahre Niedrigzinsen bei Rekordverschuldungen und ein beispielloses Eingreifen der Notenbanken verzerrt.
Blasen an fast allen Märkten
Bemerkenswert sei, dass sich die momentane Blasenbildung nicht auf einen Sektor beschränke, sondern fast universell zu beobachten sei: Bei Kryptowährungen wie Bitcoin ebenso wie bei Immobilien, Kunst, Aktien oder Unternehmensanleihen.
Passives und computerbasiertes Investieren sorge außerdem dafür, dass nicht mehr differenziert werde, da Indizes und große Werte überproportional zum Gesamtmarkt ansteigen.
Somit animieren laut Conren steigende Kurse zu weiterem Investieren, was die Kurse wiederum steigen lässt. Dass dieses Umfeld auf Dauer Bestand haben könne, sei jedoch unrealistisch.
Zeitgeist steht auf Expansion
Marktphasen wie diese seien den Vermögensberatern aus der Vergangenheit bekannt, jedoch schwierig zu meistern, da eine vernünftige Bewertung von Vermögenswerten durch den Markt noch lange auf sich warten lassen könne.
Der Höhepunkt eines Bullenmarktes sei im Voraus unmöglich vorherzusehen. Vielmehr drehen Conren zufolge in dieser Marktphase immer mehr Indikatoren ins Rote und ein verantwortungsbewusstes Investieren sei in immer weniger Bereichen möglich.
Der Zeitgeist stehe derzeit klar auf Expansion, so zum Beispiel durch Bitcoin und Blockchain-Technologie. Tech-Aktien haben den Märkten einen Boost gegeben und könnten auch den Rückgang anführen.
Nach dem Aufschwung der letzten anderthalb Jahre könne der Gipfel aus ökonomischer Sicht nicht mehr fern sein, auch wenn Volkswirtschaften und Unternehmensgewinne, beispielsweise durch die mögliche Steuerreform in den USA, für gewisse Zeit weiter steigen sollten.
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