Der Asset-Manager Columbia Threadneedle erwartet, dass sich die Preissteigerungen bei den Rohstoffen auch im Jahr 2017 fortsetzen werden. Dies würde Anlegern eine Chance bieten.
Die Vorräte gingen zurück. Die Rohstoffkurven flachten sich ab, was Preise und Renditen der Anleger stütze. Produzenten dürften in den nächsten Jahren Mühe haben, mit der Nachfrage Schritt zu halten. „Wir haben das Ende der Baisse erlebt“, schreibt David Donora, Leiter des Bereiches Rohstoffe bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Marktkommentar. „Meines Erachtens werden die Preise 2017 aus mehreren Gründen deutlich höher ausfallen.“
Nachfrage steigt massiv
Erstens sei die Angebotsseite nicht in der Lage, auf ein bedeutsames Nachfragewachstum zu reagieren. Zweitens sei mit einem erheblichen Nachfragewachstum zu rechnen: Die Nachfrage in den Schwellenländern werde größer sein als der Markt erwarte, insbesondere in Asien. Drittens hätten die Verbraucher in den Industrie- und Schwellenländern zwei Jahre lang von niedrigen Lebensmittel- und Energiepreisen profitiert, so dass sie nun über mehr freie Mittel verfügten, um in höherem Maße Rohstoffe zu konsumieren. Viertens signalisierten die Regierungen von Industrie- und Schwellenländern, dass statt der Geldpolitik nun die Fiskalpolitik und fiskalische Anreize im Vordergrund stünden. Dadurch werde die Nachfrage nach Rohstoffen steigen.
Industriemetalle besonders gefragt
Der Nachfrageanstieg wird Columbia Threadneedle zufolge wahrscheinlich bei den Basismetallen besonders deutlich sein. „Kupfer, Zink, Nickel und Aluminium dürften davon profitieren, dass die Verbrauchernachfrage nach Metallen kräftig anzieht“, schreibt Donora. Zudem geht die Fondsgesellschaft davon aus, dass die Nachfrage nach Öl im Jahr 2017 weiterhin stark steigen wird. „Durch die erneute Angebotsdisziplin wird der Ölpreis seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Erwähnenswert ist, dass weltweit sehr wenig Reservekapazitäten vorhanden sind“, erklärt Donora.
Langfristig ist Columbia Threadneedle auch in Bezug auf Edelmetalle optimistisch. Gold könne zwar zunächst nachgeben, wenn die Anleiherenditen stiegen – und in dieser Hinsicht gebe es noch einigen Spielraum nach oben. „Sobald sich die Anleiherenditen stabilisieren, rechnen wir mit einem erneuten Anstieg bei Gold“, schreibt Donora. (tr)
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